Tindari (das antike Tyndaris)

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Zurück zum römischen Imperium

 

Ruinen von Tyndaris, griechisch-römische-byzantinische Stadt in der Nähe von Milazzo.

Wie Funde bezeugen, war die Gegend um Capo Tindari bereits in der Bronzezeit besiedelt.

390 (396?) v.Chr. wurde die Stadt Tyndaris von Dionisus I. von Syrakus in strategisch beherrschender Lage gegründet. Sie stellt eine der letzten griechischen Neusiedlungen dar, und sollte das Ersatzbollwerk gegen die Karthager sein, nachdem den Griechen durch die Zerstörung Himeras der westlichste Stützpunkt an der Nordküste genommen wurde. Von der Lage und dem Ausblick her scheint diese Stadt auf ihrem Felsvorsprung eine Kopie Taorminas zu sein.
264 v.Chr. nutzten die Karthager diese Stadt als strategischen Stützpunkt.
254 v.Chr. wurde sie von den Römern eingenommen und gedieh trotz der Separatisten-Abenteuer von Sextus Pompeius, gegen den auch Agrippa in Tyndaris vorging. Seine Glanzzeit verdankte es seiner Treue während der Punischen Kriege, die ihr zahlreiche Vergünstigungen einbrachte.
Im 1. Jahrhundert n.Chr. stoppte ein Landrutsch mit seinen verheerenden Auswirkungen dieses Gedeihen.

 

  • Teile der Stadtbefestigung aus griechischer, römischer und byzantinischer Zeit, die zu den besterhaltenen auf Sizilien zählt.. Sie geht auf den Beginn des 3. Jh. v.Chr. zurück und umschloss den gesamten Hügel, auf dem die Stadt gebaut war. Der mittlerer Teil ist fast vollständig ausgegraben. Viele der quadratischen Steinblöcke tragen noch die Zeichen, die angeben, aus welchem Steinbruch sie stammten. Neben mehreren Türmen und Pforten ist auch das Haupttor der Stadt inmitten einer halbkreisförmigen Umfassungsmauer erhalten.

  • eine wieder aufgerichtete Basilika-Halle mit Bogengallerie, deren linke Seite wiederaufgerichtet wurde.
    Das dreistöckige Gebäude war über die Hauptstraße gebaut, so daß ein Teil der Straße zeitweise geschlossen und als Halle genutzt werden konnte. Die Fassade wies in der unteren Ordnung fünf Bogen auf; den großen mittlere, der den Eingang zur Halle bildete, und je zwei seitliche. Von diesen diente die der Halle am nächsten liegende zur Umleitung des Verkehrs, wenn der Saal genutzt wurde.
    Durch die äußeren Bogen gelangte man mittels einer Treppenstraße zum oberen bzw. unteren Stadtteil. Der zweite Stock war sehr niedrig und bestand aus Kämmerchen, die das Aufrechtestehen nicht erlaubten und nur durch Schießscharten-ähnliche Öffnungen Licht erhielten; wahrscheiliche dienten sie als Gefängniszellen. Zu den oberen Stockwerken führten außen angebrachte Treppen.

  • Tempelreste

  • Ein griechisches Theater aus dem 3. Jh. v.Chr., das von den Römern in eine Arena umgebaut wurde. Im Antiquarium steht von diesem eine Modellrekonstruktion der ursprünglichen Form. Reste des antiken Bühnengebäudes stehen versteckt hinter der Seitenmauer des Antiquariums. Sie trugen viel zur Kenntnis der antiken Architektur bei, da sie die erstgefundenen Beweisstücke eines monumentalen griechischen Bühnengebäudes darstellen - was die Forschung davor immer für typische römisch gehalten hatte

  • der Marktplatz, der kurz hinter der Basilika lag. Dieser wurde nur durch Sondierungen nachgewiesen, ist jedoch nicht ausgegraben.

  • Eine Insula wurde freigelegt, die vier Gebäude aus unterschiedlichen Bauzeiten aufwies.

  • In Richtung des Tals liegen zwei Wohnhäuser, von denen das untere und luxuriöseste (1. Jh. v. Chr.) sich mit seinen Terrassen über eine Reihe von sechs zur Straße hin gelegenen Tavernen schob.

  • ein kleines öffentliches Bad aus dem 3. Jahrhundert an den oberen Decumanes.
    Parallel zur Straße reihen sich Räume für die Warm- und Kaltwasserbäder. Auch ein Großteil der Hypokausten ist noch erhalten. Das Kaltwasserbecken des Frigidariums dehnt sich bis in den Innenhof, um den sich die Umkleideräume gruppieren. Der Gymnastiksaal ist an dem kleinen Mosaik am Eingang zu erkennen, auf dem zwei Athleten abgebildet sind (der Inschrift nach Verna und Afer, signiert Agathon, Sklave des Dionysus). Einer der kleinen Räume, zum ersten Cardo hin gelegen, enthält ein Fußbodenmosaik mit der Darstellung der Triquetta.

  • Ein Museum zeigt hellenistische Statuen und sowohl griechische als auch römische Töpferwaren.