Thermenanlagen von Cambodunum

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Die Thermenanlagen

Im römischen Cambodunum gab es drei mehr oder weniger öffentliche Badenanlagen, das sogenannte "Thermenhaus", die "Großen Thermen" und die "Kleinen Thermen". Ihre Lage ist auf der Karte zu ersehen. Leider sind heute nur noch die "Kleinen Thermen" als Bestandteil des "Archäologischen Park Cambodunum (APC)" zu besichtigen. 

[44] Überblick über die Lage der Badeanlagen der römischen Stadt
 

Das "Thermenhaus"

Der älteste Steinbau des römischen Cambodunum ist ein Badehaus, das sogenannte "Thermenhaus". Es war das erste öffentliche Badehaus in der Römerstadt und entstand im 4./5. Jahrzehnt des 1.Jrh nahe dem Tempelbezirk, der zu dieser Zeit noch aus einigen hölzernen Bauten bestand. Heiligtümer und Bäder lagen in der Antike nicht zufällig zusammen. Ein Grund für die räumliche Nähe war die Notwendigkeit sich vor dem Tempelgang möglichst den Körper zu reinigen. Heute sieht man nur noch eine kleine Gebäudeecke von dem Anfang des 20.Jrh. freigelegten "Thermenhaus". Der Rest wurde wie vieles vom römischen Cambodunum in der 60er Jahren durch eine Wohnsiedlung überbaut.

 

Die "Großen Thermen"

Gegen Ende des 1.Jrh.n.Chr. wurde mit dem Bau der "Großen Thermen" begonnen. Sie hatten eine Grundfläche von ca. 4200 m2 und zählen damit nördlich der Alpen zu den größeren innerstädtischen Thermenkomplexen vergleichbar mit denen von Augusta Raurica (Augst) oder Aventicum (Avenches). Sie lagen genau gegenüber den heute noch sehr gut erhaltenen "Kleinen Thermen". Nachdem die "Großen Thermen" im Jahre 1911 freigelegt wurden, sind sie in den 60er Jahren wieder komplett überbaut worden.
 

Die "Kleinen Thermen"

Sie entstanden noch kurz vor den "Großen Thermen" als Privatbad des Statthalters (wahrscheinlich der gesamten raetischen Provinz). Daher befinden sie sich auch direkt im Anschluß an das Praetorium, dem Sitz des römischen Statthalter. Im 2. Jrh. wurden sie umgebaut und teilweise öffentlich genutzt als Bad des inzwischen (der Sitz des römischen Statthalter der Provinz war jetzt Augusta Vindelicium
[44] Blick auf die Kleinen Thermen von der palaestra (Freigelände) aus. Der heutige Schutzbau ist blau markiert. Rechts ist die Außenansicht des heutigen Schutzbau zu sehen.
 

Blick vom Schwitzbad aus über die Thermen (laconicum / sudatorium)

Laubaderaum (tepidarium) Hypokaustenheizung mit Estrichfußboden und Wandheizung
[44]
Einer der vier Heizräume der Kleinen Thermen   1 - Heizraum
  2 - Schürkanal/Ofen (praefurnium)
  3 - Warmwasserkesser aus Kupfer oder Bronzeblech
  4 - Wasserzulauf
  5 - Abwasserkanal
  6 - Heizkanal
  7 - Wanne für heißes Wasser (alveus)
  8 - Unterboden des beheizbaren Fußbodens
  9 - Fußbodenestrich (suspensura)
10 - Unterbau des Warmwasserkessels
Kaltbaderaum (frigidarium) Kaltwasserbecken (piscina)
Die öffentliche, von der Straße her zugängliche Latrine mit Rekonstruktion der Holzkonstruktion über dem Abwasserkanal, der ständig von frischem Wasser durchspült wurde. [44] Rekonstruktionszeichnung der öffentlichen Latrine


Überreste der einst prächtigen Wandbemalung