Trajansforum - Das größte und prächtigste
 der Kaiserforen


[72] 3D Rekonstruktion @Joost van Dongen

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[70] Büste des Kaiser Trajan
 
Das letzte, zugleich auch prächtigste und größte aller Kaiserforen wurde zwischen 107 und 113 n.Chr. errichtet. Um den Bau überhaupt zu ermöglichen mußte der erhöhte Geländesattel zwischen dem Kapitol und dem Quirinal abgetragen wurden, da das umliegende flachere Gelände bereits größtenteils bebaut war. Dieses Vorhaben wurde Apollodor von Damaskus, dem Architekten des Kaiser Trajan durchgeführt. Dem Bau fiel dabei auch das völlig nutzlos gewordene Stück der Servianischen Stadtmauer zwischen dem Kapitol und dem Quirinal zum Opfer. Das Trajansforum ist insgesamt 300 m lang und 185 m breit. Es wurde im Jahre 112 noch vor der Fertigstellung der Trajanssäule geweiht. Bezahl hat Kaiser Trajan den Bau des Forum mit der beispiellosen Beute aus den gewonnenen Daker-Kriegen, deren Darstellung in der gesamten Anlage gegenwärtig war (und ist).

Das Forum hatte zahlreiche Funktionen, wie z.B. die Verkündigung von Gesetzen. Es fanden hier aber auch sogenannte Congiaria (Geldspenden des Kaiser zu besonderen Anlässen) statt. Die verschiedenen Exedren dienten als Unterrichtsräume.

Obwohl Kaiser Konstantin dieses Forum zahlreicher Reliefe für seinen Triumphbogen beraubte, war es wohl bis in späte Zeit in gutem Zustand. Zumindest bis ins 5. Jrh. war es noch in Benutzung.
 
Überblick über das Forum
Man betrat das Trajanforum vom Augustusforum aus durch einen gewaltigen Bogen mit nur einem Durchgang. In den seitlichen Nischen standen wahrscheinlich Statuen von gefangenen Dakern. Oberhalb davon befanden sich Rundschilde mit Porträts der Generäle Trajans. Gekrönt wurde der Bogen durch die Statue Trajans auf einem sechsspännigen Triumphwagen.
 
Nach Durchqueren des gewaltigen Bogen gelangte man auf einen großen von Säulengängen eingefaßten zentralem Platz. Auf diesem Stand in der Mitte die Reiterstatus des Kaiser Trajan. Geradezu blickte man auf die gewaltige Basilika Ulpia. Durchschritt man diese kam man
auf einen kleinen Platz, der seitlich durch die beiden Trajans-Bibliotheken und geradezu durch den Trajans-Tempel begrenzt war und in dessen Mitte die Trajans-Säule in den Himmel ragte.

Die beiden Seiten des zentralen Platzes waren durch seitliche Säulenhallen, die auf zwei Stufen standen, begrenzt. Hinter diesen Hallen öffneten sich zwei große Exedren. Die östliche in Richtung auf die Trajans-Märkte gelegene Exedra ist auch heute noch gut zu erkennen.

Deutlich zu sehen sind die Stufen zur Säulenhalle und eine der dahinterliegenden Exedren mit Resten des Marmorfußbodens

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Blick auf die östliche Exedra
   
Trajans Säule

Gesamtansicht des Säule
Die Trajans-Säule stand auf einem kleinen Platz zwischen der lateinischen und der griechischen Bibliothek und ist das einzige bis heute so gut wie unbeschädigte Monument des Trajan-Forum. Die Marmorblöcke für die Säule kamen aus Luni. Sie steht auf einem würfelförmigen Sockel.


Eines der vier Reliefs mit Darstellungen dakischer Waffen

Die vier Seiten des Sockel zeigen Reliefs dakischer Waffen. Auf den oberen Ecken sitzen Adler die Girlanden halten. Durch eine Eingangstür kann man in den Innenraum im Sockel gelangen. Vor dort führt eine Wendeltreppe bis in die Spitze der Säule. Die Höhe der Säule von ca. 40 m (incl. Sockel) soll laut Inschrift über der Tür im Sockel anzeigen, wie hoch der hier unter Mühen abgetragene Hügel zwischen Kapitol und Quirinal war. 


Ausschnitt aus dem spiralförmigen Relief

[73] Das römische Heer beim Überschreiten einer Schiffbrücke über die Donau

Auf dem spiralförmig angeordneten Relief von ca. 200 m Länge wurde die beiden Daker-Kriege dargestellt in höchst dokumentarischer Weise. 

Innenaufbau der Säule
Ihr Zweck war jedoch ein anderer. Sie sollte als Grabstätte für den Kaiser Trajan dienen. Die goldene Urne des Kaiser stand dann auch im Sockel in der Innenkammer. Innerhalb der Säule führt eine Spiraltreppe bis auf die Spitze. Bekrönt wurde die Säule mit einer Statue Trajans, die aber im Mittelalter verschwand. Sie wurde durch Papst Sixtus V. durch eine Statue des heiligen Petrus ersetzt.


Der obere Teil der Trajanssäule

 
Basilika Ulpia 

Blick auf die Säulen der Basilika von der Seite der Trajans-Säule aus
 

Blick auf die Reste der Basilika aus Richtung des großen Platzes
Die Basilika Ulpia war die größte Basilika, die je in Rom gebaut wurde mit einer Länge von 170 m und einer Breite von 60 m. Der große trajanische Fries, der später in vier Teile zerlegt und im Konstantinsbogen wiederverwendet wurde, stammt wahrscheinlich von der Fassade dieser Basilika.

[72] 3D Rekonstruktion @oost van Dongen
Vor den Eingängen zur Basilika standen 3 Statuen des Kaiser Trajan. Auf das Podium führten drei Stufen. Der Innenraum wurde durch vier Säulenreihen (die auch an den schmalen Seiten umliefen) in fünf Schiffe unterteilt. Zusätzlich zu den Funktionen des Handel und der Rechtssprechung übernahm die neue Basilika auch die Funktionen des für den Bau des Forum zerstörten "Atrium Libertatis".