Später wurde eine neue Streckenführung über Spoletium (Spoleto)
gewählt , die Via Flaminia Nuova.
Geschichte
der Straße
Die
Via Flaminia wurde im Jahre 220
v.Chr. von Consul Gaius Flaminius in Auftrag gegeben. Sie war von Rom als
Militärstrecke konzipiert worden, sowohl zur Kontrolle bereits eroberter
Gebiete als auch für eine weitere Expansion des Römisches Einflußes in
den Nordosten Italiens. Die Straße wurde unter Augustus erneuert und war
noch weit bis in das Mittelalter und teilweise darüber hinaus in
Benutzung. Weite Strecken der heutigen Staatsstraße Flaminia (SS3)
benutzen noch die antike Trasse.
Die
einzelnen Abschnitte
Die
folgende Beschreibung folgt meiner Fahrtroute von Rimini die Staatsstraße
Via Flaminia (SS3) entlang bis nach Rom und beschreibt die von mir besuchten und im Bild
festgehaltenen Überreste dieser römischen Straße. Es handelt sich dabei
um Stadttore, Brücken und Teile der Pflasterung sowie um einen antiken
Straßentunnel.
Augustus-Bogen
von Ariminum (Rimini) - Endpunkt der Via Flaminia
An
diesem Triumphbogen aus dem Jahre 27 v.Chr.endete die Via Flaminia.
Dieser Triumphbogen und die Brücke des Tiberius sind die einzigen
Überreste des römischen Ariminum.
In römischen
Zeiten war er das wichtigste Eingangstor von der Via Flaminia zur
Colonia Julia Fanestris, die vom Kaiser Augustus rings um den
republikanischen Tempel Fanum Fortunae (ein Tempel der der Göttin
Fortuna geweiht war) gebaut wurde. Der Bogen wurde im Jahre 9 nach
Chr. errichtet. Im 4. Jahrhundert wurde den Bogen nach Konstantin
dem Große benannt und durch einen oberen Bogengang erhöht. Bei
einer Belagerung der Stadt im 15. Jahrhundert wurde der Bogengang
aber wieder zerstört. Man kann heute nur noch die Ruinen von zwei Säulen
sehen.
Abschnitt
durch Forum Sempronii (bei Fossombrone)
Direkt am
Ortsrand von Fossombrone befindet sich ein mehrere hundert Meter
langes Teilstück der Pflasterung. Fossombrone ist eine von den Römern
mit dem Namen "Forum Sempronii" gegründete Stadt ,
benannt nach
Caio Sempronio Gracco, der sie erbauen ließ.
Richtung Rimini
Richtung Rom
Tunnel
des Vespasian im Furlo-Tal
Dieser ca 60
Meter lange Tunnel im Furlo-Tal ist
ein antikes ingenieur-technisches Meisterwerk und eines der seltenen
Zeugnisse der römischen Tunnelbaukunst. Er ist seit seiner
Errichtung im Jahre 76 n.Chr. ununterbrochen in Betrieb.
Brücke
bei S.Vincenzo
In der Nähe des
Ortes S.Vincenzo direkt neben einer alten Kirche findet man die
Überreste dieser antiken Brücke, über die die Via Flaminia einst führte.
Ponte
Mallio vor Cagli (aus Richtung Rimini)
Parallel zur
neuen Brücke der Straße verläuft die antike Brücke der Via
Flaminia, genannt Ponte Mallio.
Brücke
hinter Cagli (in Richtung Rom)
Direkt neben
einer Brücke der moderne Schnellstraße findet man hinter Cagli
(Richtung Rom) diese sehr gut erhaltene und heute noch benutzte
antike Brücke der alten Via Flaminia.
Die
Straße bei Carsulae
In der Nähe des
Ortes Sangemini liegt das Ausgrabungsgelände von Carsulae, das von
der Via Flaminia durchzogen wird. Sie kommt von Ariminum (Rimini) aus dem Tal
hinauf zur Stadt durch ein noch in Resten erhaltenes Stadttor und verläßt
die Stadt in Richtung Rom wiederum in ein Tal hinab durch einen noch
heute sichbaren Geländeeinschnitt.
Stadttor, durch
das die Via Flaminia in die Stadt kommt
Straße vor
Carsulae
Augustus-Brücke
bei Narni
Von dieser für
antike Verhältnisse gigantischen Talbrücke über den Fluß Nera sind beeindruckende
Reste erhalten geblieben, die die einstige Größe dieser Brücke
erahnen lassen.
Einst hatte sie vier Bögen mit
Spannweiten von bis zu 32 Metern. Die Gesamtlänge betrug 160 Meter
und sie hatte eine Höhe von 30 Meter. Mit dieser Brücke
ermöglichte Augustus der Via Flaminia einen westlichen Zweig über
Carsulae, Mevania (Bevagna) und Nocera, dem aber schon in der
Spätantike der östlichere Zweig über Terni den Rang ablief.
Südlicher
Bogen mit knapp 33 Meter Höhe
Die
Straße in Ocriculum
Die
Ausgrabungsstätte des antiken Ocriculum beinhaltet neben einer
Wegstrecke der antiken Via Flaminia Überreste des Amphitheaters,
eines Theater, eines Forum mit Tempeln und Reste der Thermen.
Grabbau an der
Via Flaminia beim Verlassen der Stadt Ocriculum in Richtung Rom
Grabbau ca. 1
km hinter Carsulae
Via
Flaminia hinter Rignano (in Richtung Rom)
Zwischen
Kilometerstein 39 und 38 liegt links der Straße (SS3) ein ca. 400
Meter langes Pflasterstück, das schon Goethes Vater auf seiner
Italienreise beschrieb.
Schön zu sehen
die originalen Randstreifen
Nur
wenig weiter in der Nähe des Kilometerstein 37
(Entfernung von Rom aus) kann man zwei
Stücken mit originaler Pflasterung sehen, ein 40 Meter langes und ein ca. 140 Meter
langes Stück.
Alte und neue
Straße (SS3) parallel beim 140 Meter langen Pflasterstück
Das 40 Meter
lange Stück hinter der Anhöhe
Der
Bogen bei Malborghetto (kurz vor Rom)
Rekonstruktion des vierseitigen
Triumphbogen
Dieser
mächtige vierseitige Triumphbogen überspannt die Kreuzung der Via
Flaminia mit einer von Veji zum Tibertal führenden Straße. Er
wurde in konstantinischer Zeit vermutlich als Siegesmonument an der
Stelle errichtet, an der sich am 28.Oktober 312 das Quartier Kaiser
Konstantins vor seiner entscheidenden Schlacht gegen seinen
Mitregenten Kaiser Maxentius befand.
Von dem oberen
Gesimsrand sind noch deutliche Überreste zu sehen. Die
Bogenöffnungen wurden im Mittelalter zugemauert und der Bogen nach
oben hin mit einem Dach versehen.
Die
Via Flaminia bei Malborghetto (kurz vor Rom)
Hier
findet man in direkter Nachbarschaft zum Triumphbogen ein längeres
recht gut erhaltenes Pflasterstück mit Randsteinen, leider im
Sommer sehr von überwuchert. Man kann aber genau erkennen, daß die
Via Flaminia direkt durch den Bogen lief.