Die Via
Appia wurde von Appius Claudius Ceacus (Censor des Jahres 312v.Chr.)
gebaut. Er hatte auch die nach ihm benannte erste Wasserleitung in die
Stadt anlegen lassen. Sie war die erste Straße, die nach einer Person und
nicht wie bisher nach ihrer Funktion (wie die Via Salaria - die
Salzstraße) benannt wurde. Die Via Appia war die Hauptstrecke nach
Griechenland und über 560 Kilometer lang. Sie war stabil gebaut und mit
Meilensteinen versehen. Die heute noch erhaltenen Teile der Pflasterung
bestehen aus großen hexagonalen Blöcken aus Lavagestein, die auf einem
festen Fundament ruhen und mit Zement verstärkt sind. Nahe Rom wurde die
Straße von zahlreichen Gräbern gesäumt, von denen noch einige Ruinen
erhalten sind.
Verlauf der
Straße
Die
Straße führte zuerst nur bis Capua entlang der Küste durch die
Pontischen Sümpfe. Später wurde sie bis Beneventum (Benevent) und im
Jahre 191 v. Chr. über Tarent bis zum Hafen Brundisium (Brindisi)
verlängert. Unter Kaiser Trajan wurde in den ersten Jahren des 2.
Jahrhunderts von Beneventum aus eine neue Trasse errichtet, die an Tarent
vorbei über Barium (Bari) direkt nach Brindisium führte. Von da an war
es möglich, die Strecke von 365 römischen Meilen (etwa 540 Kilometer) in
12 Tagen zurückzulegen. Eine Zweigstraße führte von der Via Appia
nach Neapolis (Neapel). Von Rom nach Terracina ist der Verlauf der
Straße trotz der Albaner Berge und der Pontischen Sümpfe nahezu
gerade. Die Straße verließ Rom an der Porta San Sebastiano.
Der alte
und der neuere Streckenverlauf der Via Appia
Bilder
von der Straße
Via
Appia in Rom
Reste des Pflaster der
Via Appia kurz vor dem Drusus-Bogen in Rom (in der Nähe des Grab
der Scipionen).
Der
Drususbogen kurz vor der Porta San Sebastiano war die Überführung der Aqua
Antoniniana über die Via Appia. Er versorgte die Caracalla-Thermen
mit Wasser und wurde im 3.Jrh.n.Chr. errichtet.
Durch
die Porta San Sebastiano ist das größte und besterhaltenste Stadttor der
Aurelianischen Stadtmauer. Durch dieses Tor verließ die Via Appia die
antike Stadt. Kaiser Honorius ließ das Tor im 5.Jrh neu erbauen.
Ursprünglich hieß das Tor "Porta Appia".