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Wohnhäuser,
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Minoische
Wohnhäuser
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In
Akrotiri auf der griechischen Insel Santorini finden sich sehr viele
schöne Beispiel für die hochentwickelte Wohnkultur der Minoer. Im
Erdgeschoß dieser Häuser lagen in der Regel Wirtschaftsräume. Die
Temperatur- und Feuchtigkeitswerte blieben in diesen Räumen aufgrund der
kleinen Fenster recht konstant, so daß sie auch zur Lagerung
verderblicher Waren geeignet waren. Durch eine Vorhalle konnte man über
eine Steintreppe den ersten Stock erreichen. Hier finden sich meistens
mehrere unterschiedlich große und oft auch kunstvoll ausgemalte Zimmer.
Teilweise wurden Schieferplatten als Fliesen benutzt. Oft gab es im
Obergeschoß auch einen Baderaum, der bereits mit einem Anschluß an die
Kanalisation versehen war. Als Dach nutzten die Minoer wahrscheinlich
Flachdächer aus gestampfter Erde, die durch eine Schicht aus Schilf
abgedeckt waren. |
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[57]
Rekonstruktion des "Westhaus" in Akrotiri
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Römische
Wohnhäuser
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Atriumhaus
| Peristylhaus | Insula | Streifenhaus
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Für die reichen Römer
war das Atriumhaus ab dem 3.Jhr.v.Chr. das bevorzugte Wohnhaus in
Italien. Es entwickelte sich allmählich aus dem etruskische
Atriumhaus. Unter dem griechischen Einfluß entwickelte es sich zum
Atriumhaus mit Peristyl und weiter in luxuriöse Gebäude mit
säulenumstandenen Gärten bis hin zu den riesigen Villen und
Palästen der Kaiserzeit und Spätantike. Die ärmeren Römer lebten
in Räumen bei oder über ihren Arbeitstätten oder in vermieteten
Räumen meistens zur Straße hin. Daraus entwickelten sich mit der
Zeit die mehrstöckigen Miethäuser, die sogenannten insula. Diese
Häuserblocks gab es seit dem 3. Jrh.v.Chr. in Rom und später in
allen größeren Städten des römischen Imperium. |
[50]
Römisches Domus
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Stadthaus
- das Domus |
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Typ
"Atriumhaus" |
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Das
römische Atriumhaus ist aus dem etruskischen Atriumhaus
entstanden. Das ursprüngliche Atrium ist der oben offene
viereckige Innenraum in der Mitte des Hauses von dem aus die
umliegenden Räume zugänglich sind. In der Mitte des Atriums,
genau unter der Öffnung im Dach, ist ein flaches Becken im
Boden eingelassen (das impluvium), in dem das Regenwasser
aufgefangen wurde und später dann auch in eine Zisterne
weitergeleitet wurde. Hinter dem Haus in genau der Hausbreite
liegt oft ein kleiner ummauerter Garten (der hortus ). Das
Atriumhaus hatte eine langgestreckte Form mit schmaler
Eingangsfront und in die Tiefe gestaffelter symmetrischer
Raumanordnung. Der Eingangskorridor, das impluvium und das
tablinum (der Wohnraum) lagen auf einer Achse. Die Räume um
das Atrium herum und wurden meist mit Vorhängen oder seltener
mit Holztüren geschlossen. |
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[49]
Aufbau eines typischen Atriumhauses |
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1 |
fauces |
Der
Eingangsbereich des Atriumhauses |
2 |
tabernae |
Die
vorgelagerten Räume links und rechts des Korridors wurden
häufig als Werkstätten oder Verkaufsläden vermietet und
waren dann zur Straße hin offen. |
3 |
atrium |
Dieser
Wohnraum war anfänglich Aufenthaltsraum und Eßzimmer mit dem
Herd, später Empfangsraum. Im Atrium standen der Altar für
die Hausgötter (lares), denen der Hausherr täglich opferte
und die Büsten der Vorfahren. |
4 |
impluvium |
In
den Boden eingelassenes rechteckiges Becken in der Mitte des
Atriums, in dem das von einer darüberliegenden rechteckigen
Öffnung im Dach (compluvium) fließende Regenwasser gesammelt
wurde, um von dort in eine unterirdische Zisterne geleitet zu
werden. |
5 |
tablinum |
Wohnraum
hinter dem Atrium, auch genutzt als Archiv für Dokumente (tabulae)
oder als Empfangsraum für die Klienten des Hausbesitzers. |
6 |
hortus |
Der
Garten hinter dem tablinum. |
7 |
triclinium |
Eßzimmer
seitlich vom tablinum. In ihm standen meist drei Liegen, auf
denen die Römer bei Tisch lagen. |
8 |
alae |
Der
oder die Nebenräume. |
9 |
cubiculum |
Das
oder die Schlafzimmer und Gästezimmer. |
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Keinen
festgelegten Platz hatte die Küche (culina). Sie befand sich
oft in einem Raum seitlich des tablinum und in ihr oder mit
ihr verbunden war meist noch eine Toilette (latrina). |
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Stadthaus
- das Domus |
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Typ
"Atriumhaus mit Peristyl" |
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Unter dem
griechischen Einfluß wurde ab dem 2.Jhr.v.Chr. das italische
Atriumhaus um das peristyl, einen offener Hof mit Säulenhallen
ringsum, erweitert. In den Säulenhallen konnte man sich geschützt
im Freien aufhalten. Der Innenhof war meist ein Ziergarten mit
Büschen und Bäumen, Säulen und Plastiken, mit Brunnen und
ähnlichem. Die Räume um das peristyl dienten häufig als Sommer
triclinium, als Küche (culina) und als weitere Schlafräume
oder Gästeräume (cubiculum). Da dieser Teil des Hauses leichter
dem persönlichen Geschmack entsprechend gestaltet werden konnte als
der Atriumsteil mit seiner vorgegebenen Raumanordnung, widmeten die
Römer diesem Teil des Hauses größere Aufmerksamkeit. Diese Art
des Wohnens blieb allerdings nur den reichen Römern vorbehalten.
Besonders prachtvolle Häuser dieses Typs finden sich in Pompeji,
die sogenannten "domus
pompeiana".
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1 |
fauces |
Korridor |
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2 |
tabernae |
Läden |
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3 |
atrium |
Wohnraum |
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4 |
impluvium |
Wasserbecken |
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5 |
tablinum |
Wohnraum |
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6 |
triclinium |
Eßzimmer |
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7 |
andron |
Gang |
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8 |
alae |
Nebenräume |
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9 |
cubiculum |
Schlaf- und
Gästezimmer |
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10 |
culina |
Küche |
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11 |
posticum |
Hinter- oder
Seitenausgang |
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12 |
exedra |
Gartenzimmer |
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13 |
hortus |
Garten |
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14 |
peristylium |
Säulenhalle |
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[49]
Aufbau eines typischen Peristylhaus |
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Mietshäuser
- Insula |
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[50]
Typische Insula
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Einen Häuserblock
in der von rechtwinklig sich kreuzenden Straßen durchzogenen
römischen Stadt nennt man insula. Sie war in größeren
Städten meistens von einem Säulengang umgeben, von dem aus
die Läden und Werkstätten der Handwerker zugänglich waren.
Zwar konnte auch das Domus ein Obergeschoß haben, meist als
Galerie über dem Atrium, doch entwickelte sich auf Grund der
Raumnot in den Großstädten dieser eigene mehrstöckiger
Haustyp. |
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Der Haustyp
insula ist vom Standard und Komfort her kaum mit dem Domus zu
vergleichen. Hatte in der Domus jeder Raum seinen eigenen
vorbestimmten Zweck so war in der Insula jedes Zimmer allseitig zu
verwenden. Da viele Römer sehr beengt wohnten, mußten sie ihr(e)
Zimmer zu mehrerlei Zwecken benutzen wie zum Wohnen, Schlafen,
Essen, Kochen und manchmal auch zum Arbeiten. Das Wasser holte man
sich am Brunnen auf der Straße, was für die Mieter der oberen
Stockwerke recht beschwerlich war. Direkte Zuleitungen gab es nur zu
Luxuswohnungen im Erdgeschoß. Zum Baden mußten die öffentlichen
Thermen und Badehäuser sowie für die Notdurft öffentliche
Toiletten aufgesucht werden.
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Da in
vielen römischen insula an der Straßenfront Geschäfte und Läden
zu finden waren, lagen häufig die Werkstätten und
Produktionsräume direkt daneben. Darüber befanden sich die
Wohnungen der Mieter, die aus mehreren Räumen bestanden. Man
erreichte die Wohnungen durch Treppen entweder direkt von der
Straße her oder vom Hof. Die einzelnen Räume dienten
unterschiedlichen Wohnzwecken, es gab keine baulichen Vorgaben für
die Nutzung des Raumes wie in den Atriumhäusern. Die Fenster
bildeten zusammen mit dem Balkon eine einheitliche Fassade und lagen
dicht aneinander. Die Wohnungen in den höheren Etagen waren
kleiner, hier lebten die weniger Begüterten bzw. die Sklaven der
reicheren Wohnungsinhaber des Hauses. Die Qualität und die
Ausstattung der Wohnungen hing auch vom sozialen Umfeld ab. Der
bauliche Zustand der insulae war nicht immer robust. So kam es vor,
daß Wohnhäuser wegen baulicher Mängel einstürzten. |
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Streifenhaus |
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In den Kastellsiedlungen
herrschte eher der Typ des Streifenhauses vor. Das Areal entlang der
Straßen war in Parzellen aufgeteilt, auf denen die
charakteristischen Streifenhäuser standen. Dabei handelte es sich
um langgestreckte, rechteckige und manchmal teilweise unterkellerte
Gebäude mit einer Breite zwischen 6 und 12 Metern und einer Länge
zwischen 12 und 38 Metern und mit einer durchgängigen Dachfläche.
Je nach Ausbaustufe der Siedlung waren sie zur Straße hin mit einem
porticus bzw. einem durchlaufenden Säulengang abgegrenzt. Sie
dienten zugleich als Wohn- und Geschäftsgebäude. Zur Straße hin
befanden sich die Werkstatt oder ein Ladenlokal während der
mittlere und hintere Teil zu Wohnzwecken genutzt wurde. Im Hinterhof
befanden sich vermutlich weitere Produktionsbereiche (Öfen,
Grubenhäuser usw.) sowie Einrichtungen für die eigene Versorgung
(Brunnen, Gemüse- und Kräutergärten, evtl. Einfriedungen für
Kleintiere z.B. Ziegen u.ä.) und Anlagen zur Entsorgung (Latrinen,
Abfallgruben). Diese Häuser wurden oft auch als Fachwerkbauten mit
Lehmwänden errichtet. Erst später, bei wachsendem Wohlstand,
wurden sie in Steinbauweise errichtet, wobei sich auch
Mischbauformen nachweisen lassen. |
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