Die
Germanen - die Erben Roms |
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Germanische
Stämme |
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Überblick
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Die
germanischen Stämme lassen sich im wesentlichen in drei Gruppen
einteilen, in die Nord-, West- und Ostgermanen.
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Nord-Germanen
Zu den Nord-Germanen zählten die skandinavischen Stämme. Aus ihnen
gingen später die Dänen, die Schweden, die Norweger und die
Isländer hervor.
West-Germanen
Zu ihnen zählen die folgenden Stämme
- die elbgermanischen Stämme (Sueben)
- die nordseegermanischen Stämme,
wie Chauken, Angeln,
Warnen, Friesen, und
Sachsen
- rheinwesergermanischen Stämme,
wie Cherusker, Bataver,
Brukterer, Chatten,
Ubier, Usipeter,
Angrivarier, Tenkterer, Sugambrer
und andere mehr
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Germanische Stammesgebiete
Vergrößerung
der Karte
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Ost-Germanen
Zu den Ost-Germanen zählten ursprünglich die Goten,
Vandalen, Burgunder,
Heruler, Skiren, Bastarnen, Rugier, Gepiden und andere. Durch den
Einfall der Hunnen aus den Steppen Asiens und die verstärkte
Ausbreitung der slawischen Völker aus der osteuropäischen
Tiefebene wurden die Ostgermanen zunehmend gen Süden und Westen
gedrängt, wo sie in Konflikt mit den dort ansässigen Stämmen
gerieten. |
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Burgunder
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Die
Urheimat der Burgunder war wahrscheinlich das westliche Schweden.
Über Burgundarholm (Bornholm) kamen sie um 150 v. Chr. in das
Weichselmündungsgebiet. Unter dem Druck der Goten um 150 wanderten
sie die Weichsel aufwärts und die gesamte östliche Mark
Brandenburg in Besitz und erreichten schließlich die Niederlausitz
und das Gebiet um Niederschlesien. 278 wanderten einige Gruppen der
Burgunder von der mittleren Oder zunächst nach Süden und dann nach
Westen bis zum römischen Limes,
wo sie in Rätien von den Römern um 279 unter Probus geschlagen
wurden. Als Gegner der Alamannen am Main
erreichten die Burgunder um 290 deren Verdrängung aus dem Raum
zwischen Neckar und Taunus. Im Winter des Jahres 406/407
überschritten die Burgunder mit den Vandalen
den Rhein und ließen sich als Bundesgenosse der Römer zwischen
Mainz, Alzey und Worms nieder. 411 gründeten sie ein Reich unter
König Gundikar am Mittelrhein mit dem Mittelpunkt Worms Das
Gebiet links des Rheins wurde ihnen vom weströmischen Kaiser
Honorius im Jahr 413 vertraglich zugesichert. 435 fielen die
Burgunder in die römische Provinz Belgica (Belgien) I ein, was
einen Vertragsbruch bedeutete. Nach ihrer Niederlage 436 durch den
Römer Aëtius und der Zerstörung von Worms wurden die Reste
der Burgunder 443 unter römischer Oberhoheit in den Savoyen um Genf
angesiedelt, um die Alemannen abzuwehren. Im Jahr 451 waren neben
den Römern unter Aëtius, Franken und Westgoten
auch die Burgunder an der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern
bei Troyes beteiligt, in der der Hunnenkönig Attila eine schwere
Niederlage erlitt. König Gundowech machte 461 Lyon zur Hauptstadt
des wiedererstarkten Königreichs Burgund im Rhone- und Saônegebiet. |
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Sueben
(Sweben) |
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Die
Sueben waren eine germanische Stammesgruppe. Tacitus zählte die Semnonen,
Langobarden, Reudigner, Avionen, Aglier,
Variner, Suardonen, Nuitonen, Hermunduren, Naristen, Markomannen,
Quaden, Marsigner, Burer und die Lugier zu
ihnen. |
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Semnonen |
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Die
Semnonen waren ein elbgermanischer Stamm und bildeten das Kernvolk
der Sueben. Mit den Markomannen in Böhmen am
nächsten verwandt, bewohnten die Semnonen das Gebiet zwischen der
Mittelelbe und der Oder in Brandenburg (Havel und Spree) und im
südlichen Mecklenburg. In ihrem Gebiet lag das suebische
Hauptheiligtum. 5 n.Chr. schloß dieser Stamm einen
Freundschaftsvertrag mit den Römern unter Tiberius. Große Teile
der Semnonen (letzte Erwähnung 177 n. Chr.) wanderten im zweiten
Jahrhundert nach Südwesten an den oberen Main und bildeten dort den
Hauptteil der Alamannen. Mehr und mehr
eingeengt durch das Vordringen der Burgunder,
brachen im dritten und im vierten Jahrhundert weitere Teile der
Semnonen nach Süddeutschland auf. Von den Thüringer wurden
die restlichen Semnonen gezwungen, das Havelgebiet zu
verlassen und sich am Nordharz anzusiedeln. |
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Langobarden |
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Die
„Langbärte“ waren ein elbgermanischer Stamm, aber
ursprünglich waren sie in Skandinavien auf Gotland oder/und
in Südostschweden beheimatet. Im Jahr 5 n. Chr. wurden sie
von den Römern unter Tiberius an der Elbmündung besiegt und
ein Teil unterworfen. Der andere Teil flüchtete auf das
östliche Elbufer. Nach dem Jahr 9 gehörten die Langobarden
zum Stammesverband des Markomannenkönigs Marbod, kämpften
aber im Jahr 17 auf der Seite der Cherusker
gegen Marbod. Die Langobarden lebten im ersten Jahrhundert
westlich der unteren Elbe. Im Winter 166/167 drangen 6000
Langobarden und Ubier nach Oberpannonien (Ungarn) zur Donau
vor. Dort wurden sie im Frühjahr 167 von den Römern unter
Mark Aurel besiegt. Im dritten Jahrhundert und um 400
wanderten sie unter dem Druck der Goten elbaufwärts nach
Südosten Richtung Brandenburg, Schlesien und Lausitz
ab. Im Jahre 526 erschienen sie wieder im Donaurom, zogen aber
568 von dort unter ihrem König Alboin nach Norditalien ab.
Die Langobarden besetzten mit
130.000 Mann die Poebene (nach ihnen benannt als Lombardei)
und weite Teile Mittelitaliens. Im Jahr 569 eroberten sie
Mailand. Pavia wurde 572 erobert und zur Hauptstadt des
Langobardenreiches. |
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Markomannen |
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Sie
wanderten aus dem Norden kommend um 300 v. Chr. in das Maingebiet
ein und verdrängten die dort ansässigen Kelten.
Erstmals bezeugt werden sie 58 v.Chr. als Bestandteil der Heere des
Ariovist. Dieser war ein germanischer Häuptling, der im besagten
Jahr den Rhein überschritt, um zunächst als Söldnerführer eines
gemischten germanischen Heerhaufens die gallischen Stämme der
Sequaner und Averner gegen die
ebenfalls gallischen Häduer zu
unterstützen. Mit zunehmender militärischer Macht beschloss er,
ganz Gallien zu erobern, wurde aber von Cäsar in einer Schlacht in
der Nähe des Rheins geschlagen und floh zurück nach Germanien. Um
9 v. Chr. wurden die Markomannen von den Römern unter Drusus
besiegt und wanderten deshalb unter König Marbod nach Böhmen in
das Gebiet nördlich der Donau aus. Dort entstand mit der Zeit ein
starkes Königreich. Im Jahre 3 v. Chr. vereinigte Marbod
Hermunduren, Quaden, Langobarden,
Semnonen und Vandalen
zu einem mächtigen Stammesbund. Ein Krieg gegen die Cherusker
unter Arminius im Jahre 17 und der Sturz Marbods im Jahre 19
beendeten die Machtstellung der Markomannen, die unter römischen
Einfluss gerieten. Die Abhängigkeit von Rom (nur durch Kämpfe in
den Jahren 89 und 92 kurz unterbrochen) dauerte bis zu den
Markomannenkriegen, die von 166 bis 180 anhielten. In ihnen zeigten
sich die Markomannen als erbitterte Feinde des Römischen Reiches
und drangen mehrmals tief in das Imperium ein. Kaiser Mark Aurel
musste fast seine gesamte Regierungzeit ihrer Abwehr widmen, wozu er
sich im Legionslager Carnuntum nahe Vindobona (Wien) aufhielt. Um
396 wurden Teile der Markomannen im
ostösterreichisch-westungarischen Raum als Verbündete der Römer
angesiedelt |
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Quaden |
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Ihr
Siedlungsgebiet erstreckte sich über die westliche Slowakei. Zur
Zeit des Kaisers Antoninus Pius setzen die Römer einen quadischen
König ein. In den Markomannenkriegen (166-180) waren sie wichtige
Verbündete der Markomannen.
Im 4.Jrh. werden die Quaden zusammen mit den Sarmaten erwähnt. Sie
wurden in dieser Zeit mehrmals von den Römerns besiegt. |
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Cherusker
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Das
Stammesgebiet der Cherusker befand sich im heutigen Niedersachsen
zwischen Weser und Elbe. Immer mehr Experten vermuten, dass die
Cherusker wohl eher keltischen als germanischen Ursprunges waren. Ob
sie wie viele andere Stämme im 1.Jrh.v.Chr. germanisiert wurden ist
fraglich. Während der Feldzüge 12 v.Chr. schlossen die Römer ihre
ersten Verträge mit den Friesen, Chauken
und Cheruskern.
Der wohl bekannteste Cherusker war Arminius. Er kam 8 v.Chr. bedingt
durch den Vertrag von 12 v.Chr. wahrscheinlich als Bürge oder
Geisel nach Rom. Von 6 bis 4 n.Chr. begleitete Arminius als
Stabsoffizier das Heer des Tiberius bei Feldzügen durch Germanien.
Für seine Verdienste erhielt er die römische Staatsbürgerschaft
im Range eines Ritters. Ab 7 n.Chr. kehrte er in seine Heimat
Germanien zurück und organisierte gegen die Germanienpolitik des
neuen Statthalters Varus den germanischen Widerstand, während sein
Bruder Flavus weiterhin dem römischen Heer diente. Im Jahre 9
n.Chr. lockte er Varus und dessen Armee im "saltus
Teutoburgiensis" in einen Hinterhalt. Das römische Heer wurde
in einer mehrtägigen Schlacht
vernichtend geschlagen und Varus stürzte sich in sein Schwert. Auch
gegen Tiberius und Germanicus setzte Arminius den Kampf recht
erfolgreich fort. Er wurde im Jahre 21 durch seine eigenen
Verwandten ermordet,
Während der Völkerwanderung im 2. Jrh. wurden die Cherusker von
den Sachsen unterworfen und gingen in diesen auf. |
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Alamannen
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Die Alamannen waren ein Volksstamm
im Süden des heutigen Baden-Württembergs. Ab 213 stürmten die
Alamannen gegen den römischen Limes
in Süddeutschland. Ihre kriegerischen Feldzüge nach Gallien
(233/34) und Italien (254-59, 268, 270, 275) veranlassten Rom in den
Jahren 271-279 die Stadt mit einer 19 Kilometer langen Mauer zu
schützen. Durch Kaiser M. Aurelius Probus werden 278 - 282 nach
Gallien eingefallene Alamannen hinter den "nassen Limes"
zurückgeworfen und die Limes-Befestigungen
an Rhein, Donau und Iller verstärkt. Im Jahre 323 unternahmen
die Römer unter Caesar Iulius Crispus einen erfolgreichen Feldzug
gegen die Alamannen. Nach einem Sieg der Alamannen im Jahre 357
über den römischen Heerführer Barbatio bei Augst ziehen mehrere
Alamannenkönige unter der Leitung von Chnodomarius und Serapio
gegen die Römer in die Schlacht von Straßburg. Sie werden vom
Kaiser Julian vernichtend geschlagen. In den Jahren 358/359
überschreitet Julian mehrfach den Rhein und schließt mit mehreren
Alamannenkönigen Friedensverträge. Nach einem Überfall des
Alemannenkönigs Rando auf die Stadt Mainz überschreitet Kaiser
Valentinian 368 den Rhein und siegt gegen Alamannen. Ein Jahr
später beginnt Kaiser Valentinian die Rheingrenze mit neuen
Kastellen zu sichern und sein Heerführer Theodosius geht von
Raetien aus erfolgreich gegen die Alamannen vor. In den Jahren
406/407 überschreiten die Alamannen gemeinsam mit Vandalen
und Alanen den Rhein.
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Chauken
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Sie
lebten im heutigen deutschen Teil der friesischen Siedlungsgebiete.
Bereits 12 v.Chr. schlossen die Römer mit ihnen erste Verträge
(wie auch mit den Friesen und Cheruskern).
Auch bei ihnen wird heute eher eine keltische als eine germanische
Herkunft vermutet. Da die Chauken dem Germanicus die Stellung von
Hilfstruppen zusagten, wurden sie in die Bundesgenossenschaft mit
Rom aufgenommen. |
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Goten
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Die
ersten Erwähnungen der Goten finden sich bei den antiken
Geschichtschreibern Tacitus, Strabon und Ptolemaios. Aus deren
Nachrichten ergibt sich das Bild eines Stammes mit einem, für
germanische Verhältnisse, bemerkenswert starken Königtum, der zur
Zeitenwende nördlich des Weichselknies im Machtbereich der Markomannen
siedelte. Ursprünglich kamen die Goten allerdings aus Skandinavien.
In der 2.Hälfte des 2.Jrh. begannen die Goten in Richtung Südosten
zu wandern, wahrscheinlich aufgrund der Markomannenkriege. Im Jahre
238 erschienen sie an der Nordküste des Schwarzen Meeres und
überfielen die römische Stadt Histros südlich der Donaumündung
und plünderten sie. Im Jahre 250 fielen sie dann in den Provinzen
Dakien, Thrakien, Mösien und Illyrien ein und besiegten die Truppen
des Kaiser Decius. 4 Jahre später griffen sie erneut Thrakien und
Mösien an, aber diesmal wurden sie geschlagen. Allerdings konnten
sie trotzdem in diesem Jahr bis nach Thessaloniki vordringen. 256
konnten sie von der See her Pityus und Trapezunt erobern. Ab 257
durchfuhren die Goten erstmals mit ihrer Seestreitmacht den Bosporus
und eroberten eine ganze Reihe kleinasiatischer Städte. Im Jahre
268 zog dann eine gotisch-erulische Seestreitmacht unterstützt von
Landverbänden gegen Byzantinion (das spätere Konstantinopel),
durchquerte aber dann die Dardanellen und fiel plündernd in den
Peloponnes. Kaiser Claudius II. besiegte die Angreifer. Mit der
Herrschaft des Kaiser Diokletian ging die Krise des römischen
Imperium und die Zeit der Soldatenkaiser zu Ende und die Lage
beruhigte sich. In dieser Zeit spalteten sich die Goten in zwei
Völker, die Ostgoten unter dem Königsgeschlecht der Amaler
und die Westgoten unter dem Königshaus der Balten. |
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Westgoten |
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395 erhoben sich die Goten
unter ihrem König Alarich. Er brach mit seinem Volk zu einem
beispiellosen Plünderungsfeldzug auf, der die Balkanhalbinsel
in Trümmer legte und sie bis nach Konstantinopel
und den Peloponnes führte. Nachdem sie von dem römischen
Feldherrn Stilicho geschlagen wurden, erhalten sie 397 einen
neuen Föderatenvertrag und werden in Makedonien angesiedelt.
Dort blieben sie aber nur vier Jahre. 401 wandte er sich nach
Italien, konnte aber zunächst erneut von dem römischen
Feldherrn Stilicho bei Pollentia und Verona zurückgeschlagen
werden. Nach dem gewaltsamen Tod Stilicho's (Hinrichtung durch
Kaiser Honorius) im Jahre 408 versuchte es Alarich erneut und
nahm schließlich 410 Rom
ein und plünderten es drei Tage. Wegen der prekären
Versorgungslage versuchte Alarich vergeblich nach Nordafrika
zu gelangen, auf dem Rückzug nach Norditalien starb er. Sein
Nachfolger Athaulf führte die Westgoten dann schließlich
nach Gallien.
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[56] Europa zur Zeit
des Gotenreiche
Vergrößerung
der Karte
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Nach
weiteren Kämpfen, Vorstößen nach Spanien und einem erneuten
fehlgeschlagenen Versuch, nach Nordafrika überzusetzen,
erhalten die Westgoten 418 erneut einen Föderatenvertrag und
werden in Aquitanien angesiedelt. Dort gründen sie das
Westgotische Reich mit Tolosa (Toulouse) als Hauptstadt. Im
Jahre 511 erklärte sich der Ostgote Theoderich zu ihrem
König. Nach dessen Tod 526 wurden die Westgoten endgültig
von den Franken auf die Iberische Halbinsel zurückgedrängt,
konnte diese aber unter ihrem König Leowigild völlig unter
ihre Kontrolle bringen. Er besiegte die Sueben
im Nordwesten und die Oströmer, die unter ihrem Feldherrn
Narses zwischenzeitlich den Süden erobert hatten. |
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Ostgoten |
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Die
Ostgoten mußten sich den Hunnen unterwerfen. Ein Teil blieb
auf der Krim. Durch Attilas Tod 453 wurden sie frei und zogen
wie viele andere Völker oder Stämme auch ins Römische
Reich. Sie erhielten einen Föderatenvertrag und siedelten in
Pannonien. |
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Theoderich
(Sohn des Ostgotenkönig Valamir) kam als Geisel an den Hof
von Konstantinopel. Kaisers Zenon schickte Theoderich 488 nach
Italien um Odoaker, den Eroberer Roms, zu vertreiben und Rom
für das Imperium zurückzuerobern. Nach über 5 Jahren
erbitterter Kämpfe mit wechselndem Erfolg gelingt 493 ein
Waffenstillstand. Theoderich läßt Odoaker hinterrücks
ermorden und wird somit alleiniger Herrscher über Italien.
Sein Regierungssitz wird Ravenna. Theoderich starb im
Jahre 526 und eine chaotische Zeit gekennzeichnet durch
Kämpfe um seine Nachfolge begann. Das Oströmische Reich
griff in den Kampf ein. Der oströmische Feldherr Belisar
landete 533 mit seinen Truppen in Sizilien und stieß rasch
bis nach Rom vor. |
540
eroberte er Ravenna und nahm die herrschenden König Vitigis
gefangen. Die Reste des Gotenheeres erhoben 541 Totila zum
König, dem es innerhalb recht kurzer Zeit gelang, große
Teile Italiens zurückzuerobern. Im Jahre 552 wurde Totila
durch die oströmischen Armeen unter Narses geschlagen und die
Goten unterwarfen sich dem Oströmischen Reich. |
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Vandalen
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Nach
Plinius dem Älteren und Tacitus siedelten die Vandalen in den
ersten Jahrhunderten n.Chr. im Gebiet des späteren östlichen
Deutschland sowie im späteren Polen. Unter Kaiser Konstantin
ist um 355 eine Ansiedlung der Asdingen (eines Teils der
Vandalen) in Pannonien bezeugt. |
Die Vandalen setzen bei
Gibralta nach Afrika über
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Um
400 n. Chr.zogen die Alanen, die Sueben
sowie die Vandalen bedingt durch die Einfälle der Hunnen
gemeinsam Richtung Gallien. In der Silvesternacht des Jahres
406 überschritt dieser Verband den Rhein und fiel in die
dortigen römischen Provinzen, unter anderem auch Gallien,
ein. 408 zog der alanisch-vandalisch-suebische Verband weiter
auf die Iberische Halbinsel und begründete dort verschiedene
kurzlebige Reiche. Nach einem römischen Feldzug, in dessen
Verlauf auch westgotische Heere eingesetzt worden waren,
brachen diese politischen Gebilde in Spanien zusammen. Die
Vandalen und Alanen setzten im Mai 429 unter Führung des
Vandalen-König Geiserich gemeinsam nach Afrika über. Ihr
Ziel waren die Reichtümer der römischen Prinz Africa. |
Das
vandalische Königreich in Afrika |
Die
Vandalen marschierten durch das heutige Marokko und Algerien
und belagerten bzw. plünderten mehrere Städte. Der römische
Feldherr Bonifatius bekämpfte sie, wurde aber aufgrund von
Problemen in Italien abberufen. Nach erfolgreicher Eroberung
schloß Rom 435 einen Vertrag mit den Eroberern und gestand
ihnen Gebiete in Mauretanien und Numidien zu. Im Jahre 439
wurde aber unter Bruch dieses Vertrags Karthago durch die
Vandalen erobert. Die Vandalen und Alanen errichteten ein
Königreich im Gebiet des heutigen Tunesien. Durch die
folgenden Eroberungen von Sardinien, Korsika und den Balearen
erreichte das vandalische Reich die Vorherrschaft im
westlichen Mittelmeer. 455 plünderten die Vandalen unter
ihrem König Geiserich Rom
(daher kommt auch der Begriff "Vandalismus"). In den
Jahren 533/34 zerstörten byzantinische
Truppen unter Belisar (Feldherr des Kaiser Justinian I.) das
Königreich. |
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Friesen
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Ihr
Land lag an der Küste der Nordsee von der Mündung des Rheins bis
zur Ems. Der römische General Drusus eroberte diesen Landstrich 12
v. Chr. von Belgien aus und schloß mit ihnen Verträge. |
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Marser
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Kleiner
germanischer Stamm, der zwischen Rhein, Ruhr und Lippe siedelte. Sie
wurden mehrmals von Tacitus erwähnt, insbesondere im Zusammenhang
der Feldzüge des Germanicus. Die Marser hatten am Aufstand im Jahre
9 n.Chr. gegen die Römer und damit an der Varusschlacht
teilgenommen. Dafür wurden sie in den Rachefeldzügen des
Germanicus vernichtend geschlagen, als die Römer ihr zentrales
Tanfana-Heiligtum im Herbst 14 n.Chr. überfielen. Die Marser, die
gerade das Herbstfest ihrer Göttin Tanfana feierten und zu
betrunken waren, um auf diesen Überraschungsangriff reagieren zu
können, wurden, ob Männer oder Frauen, ob alt oder jung, von den
römischen Legionären getötet. |
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Brukterer
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Dieser
einst bedeutende germanische Stamm siedelte anfangs zwischen
mittlerer Ems und oberer Lippe. Sie nahmen 9 n.Chr. an der Varusschlacht
teil. Daher fiel der römische Offizier L.Stertinius 15 im Auftrag
des Germanicus in das Land der Brukterer ein. Hier fand Stertinius
das Feldzeichen der 19. Legion, welches in der Varusschlacht
erbeutet worden war. Der Heereszug wurde weiter in die abgelegensten
Gebiete der Brukterer geführt und alles Land zwischen Ems und Lippe
verwüstet. In den Jahren 69/70 treten die Brukterer dann noch
einmal in Erscheinung als Beteiligte am Bataveraufstand. |
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Sugambrer
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Dieses
westgermanische Volk ebte während der Römerzeit rechtsrheinisch
zwischen Ruhr und Sieg. Vermutlich bildete sich dieser Stamm
zwischen 800 v. Chr. und 500 v. Chr. Um 55 v. Chr. werden sie das
erstemal bei den Römern erwähnt, weil sie den den Römern
unterlegenen Usipetern und Tenkterern Aufnahme gewähren und den
Römern unter Berufung auf die Rheingrenze deren Auslieferung
verwehren. Im Jahre 16 v. Chr. fielen Sugambrer, Usipeter
und Tenkterer in das rechtsrheinischen
Germanien ein, führten anschließend einen Plünderungszug nach
Gallien, besiegten die sie verfolgende römische Reiterei und
besiegten schließlich sogar die 5.Legion. Diese Niederlage war
unzweifelhaft ein schwerer und unerwarteter Schlag für Kaiser
Augustus. Zur Kontrolle dieser Stämme, auf deren Konto immer wieder
Überfälle in römisches Gebiet gingen, wurde das Legionslager
Castra Vetera (Xanten) genau gegenüber der Lippemündung und damit
gegenüber den Siedlungsgebieten der rechtsrheinischen Stämme der
Sugambrer, Brukterer, Tenkterer
und Usipeter errichtet. Sugambrer und andere
mit ihnen verbündeten Stämme brachen im Jahre 12 v. Chr. erneut in
Gallien ein. Drusus drängte die Eindringlinge hinter den Rhein
zurück und führte auf der anderen Rheinseite unmittelbar nach dem
1. August 12 v. Chr. eine Strafexpedition. |
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Kimbern
und Teutonen |
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Der
germanische Stamm der Kimbern stammt aus dem nördlichen Jütland
(im heutigen Dänemark). Gemeinsam mit den Teutonen und Ambronen
zogen sie um das Jahr 120 v. Chr. aus ihrem ursprünglichen
Siedlungsgebiet im Norden nach Süden. Ihr Zug nach Süden führte
sie nach Böhmen, Schlesien und Mähren, ins Donaugebiet und
schließlich in das Königreich Noricum. Dort begann im Jahre 113 v.
Chr. eine langjährige
und blutige Auseinandersetzung zwischen den Kimbern und Teutonen
einerseits und den Römern. Sie endete schließlich mit der fast
völligen Vernichtung beider Stämme. |
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Chatten
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Dieser
Stamm war im Bereich der Oberläufe der Flüsse Weser, Eder, Fulda
und Werra ansässig (große Teile des heutigen Nord -und
Mittelhessen). Ausläufer des Siedlungsgebietes reichten bis zum
Rhein, wo die Chatten im 1.Jrh. mehrfach Konflikte mit den Römern
austrugen. |
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Bataver
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Aufgrund
einer stammesinternen Fehde trennten sie sich von den Chatten
und siedelten sich, um etwa 50 v. Chr. an der Rheinmündung in der
späteren römischen Provinz Belgica an. Im Jahre 12 v. Chr. wurden
sie von den Römern unter Drusus unterworfen und galten von da an
als treue Bundesgenossen, mit Ausnahme des Bataveraufstand im Jahre
69 n. Chr. In dieser Auseinandersetzung gelang ihnen erstmals die
Eroberung eines römischen Legionslagers, des Lagers Castra Vetera
(Xanten). Die Bataver waren als gute Reiter und Schwimmer bekannt.
Sie stellten daher einen Teil der kaiserlichen Leibwache in Rom. |
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Ubier
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Die
Ubier siedelten ursprünglich rechten Rheinufer. Sie waren einer der
ersten germanischen Stämme, die sich auf regen Handel mit den
Römern einließen und ihnen schließlich auch Tribute zahlten.
Außerdem stellten sie den Römern Hilfstruppen (bevorzugt Reiterei)
zur Verfügung, welche diese dazu benutzten, andere Germanenstämme
zu unterwerfen. Das brachte den Ubier schließlich den Hass der
anderen benachbarten germanischen Stämme ein. Daher kam es in der
Folge zu zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den Ubiern und
ihren germanischen Nachbarn. Als die Angriffe immer zahlreicher
wurden, wurden sie von Kaiser Augustus aus Sicherheitsgründen am
linken Rheinufer in der römischen Provinz Germania Inferior
angesiedelt. |
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Usipeter
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Dieser
Stamm siedelte am rechten Rhein dem Niederrhein gegenüber. Im Jahre
16 v. Chr. fielen sie zusammen mit den Sugambrern
und Tenkterern mordend in das
rechtsrheinische Germanien ein und führten anschließend einen
Plünderungszug nach Gallien, besiegten dabei die sie verfolgende
römische Reiterei und schließlich sogar die 5.Legion. Nachdem sie
im Jahre 12 v.Chr. erneut zusammen mit den Sugambrern
in Gallien einfielen, wurden sie durch Drusus hinter den Rhein
zurückgedrängt und in der Folge das Opfer einer Strafexpedition
unter Drusus. |
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Tenkterer
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Sie
siedelten östlich des Rheins und gehörten zu den Verbündeten der Usipeter
und Sugambrer. Sie wurden wie die Usipeter
in der Gegenoffensive durch Drusus 12 v.Chr. geschlagen. |
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Buchtipps
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Römerzeit in Germanien
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Die
Varusschlacht. Der Untergang der römischen Legionen im Teutoburger
Wald.
Leider nur noch gebraucht
zu haben !
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