74
/ 64 v.Chr. -
Pontus et Bithynia
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Nicaea
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Die
durch Pompeius im Jahre 64 v.Chr. eingerichtete Provinz
bestand ursprünglich aus zwei selbständigen Königreichen,
die auf ganz unterschiedlichen Wegen in den Besitz von Rom
gelangten. Von dem ehemaligen Königreich der pontischen
Könige wurde nur der westliche Teil der neuen Provinz
zugeschlagen während das Königreich Bithynien, das auf
testamentarischem Weg zu Rom kam, nahezu komplett ein
Bestandteil der neuen Provinz wurde. Die Provinz wurde von
einem Proconsul verwaltet, der seinen Sitz in Nikomedia (Izmit)
hatte. Bei der Neuordnung der Provinzen unter Kaiser
Augustus behielt die Provinz ihren Status als Senatsprovinz.
Kaiser Diokletian teile die Provinz Ende des 3. Jrh. Dies
wurde auch in byzantinischer Zeit beibehalten.
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64
v.Chr. -
Syria / Iudaea
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Palmyra
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Das
Gebiet dieser römischen Provinz bildete zuvor das Kernland
des seleukidischen Reiches, auf das sich Antiochos III. nach
seiner vernichtenden Niederlage gegen die Römer bei
Magnesia 190 v.Chr. zurückziehen mußte. Zu Beginn des 1.
Jrh.v.Chr. war die seleukidische Macht derart geschwächt,
daß das Reich 83 v.Chr. eine leichte Beute für den
armenischen König wurde. Der armenische König Tigranes
wurde allerdings 65 v.Chr. von Pompeius geschlagen und
mußte sich in sein ursprüngliches Gebiet zurückziehen.
Pompeius gab das Gebiet aber nicht wieder in die Hände der
Seleukiden sondern machte 64 v.Chr. daraus die römische
Provinz Syria. Die neue Provinz war für Rom vor allem
wirtschaftlich interessant. Von hier kamen Produkte wie Öl,
Wein, Zedernholz, purpurgefärbte Stoffe, Gläser und
elfenbeinverzierte Kleinmöbel. |
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Der Besitz dieser Provinz
gab Rom aber auch die Kontrolle über den lukrativen
Fernhandel aus China und Indien, der edle Hölzer, Gewürze
und Seide ins römische Reich brachte und damit auch
reichlich Importzölle. Auch Iudaea sahen die Römer als
Bestandteil der Provinz Syria, obwohl es formal als
römischer Klientelstaat anzusehen war. König Herodes
regierte als Klientelkönig mehr als drei Jahrzehnte (37 - 4
v.Chr.) das Land. Mit dem Tod Herodes wurde das Land unter
seinen drei Söhnen aufgeteilt, wobei Archelaos den
Großteil erhielt. Dieser Teil wurde nach den Tod des
Archelaos im Jahre 6 fester Bestandteil der Provinz Syria.
Auch die Gebiete der beiden anderen Söhne wurden 34 und 37
der Provinz Syria zugeschlagen. Der jüdische Teil blieb ein
permanenter Unruheherd und es gab mehrere schwere Aufstände
gegen die Römer, die allerdings alle blutig
niedergeschlagen wurden. Der Statthalter der syrischen
Provinz mit Sitz in Antiochia war einer der mächtigsten
Männer des römischen Imperium. In der Spätantike
gehörte die ständig umkämpfte Provinz bis ins 7.Jrh. zum
Byzantinischen Reich. Erst nach dem Sieg der Araber 636 am
Yarmuk wurde die gesamte Region islamisch.
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58
v.Chr. -
Cyprus
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Paphos
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Bevor
Zypern römische Provinz wurde, war es fast zweieinhalb
Jahrhunderte ein Teil des ptolemäischen Reiches. 80 v.Chr.
machte Ptolemaios XI. Zypern den Römern per Testament zum
Geschenk. Aber erst 58 v.Chr. wurde ein Heer unter M.
Porcius Cato ausgesandt, um Cyprus dem Reich einzuverleiben.
Die Insel wurde vorerst Bestandteil der Provinz Cilicia.
Dann gehörte die Insel unter Caesar und Antonius wieder zu
Ägypten, wurde aber nach dem Sieg Augustus' bei Actium 31
v.Chr. endgültig römisch und eine eigenständige Provinz. Spätestens ab 22 v.Chr. gehörte sie zu den Senatsprovinzen
und Provinzhauptstadt wurde Nea Paphos. Bis auf wenige
Ausnahmen hatte diese Binnenprovinz jahrhundertelang
Frieden, bis sich Ostrom unter Kaiser Herakleios I.
(610-641) von der Insel zurückzog und sie unter arabischen
Einfluß kam.
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ca.
51 v.Chr.
- Gallia Transalpina
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Caesar
gab den gallischen Gebieten jenseits der Alpen den Namen
Gallia Transalpina, um sie von der damals noch
eigenständigen Provinz Gallia Cisalpina abzugrenzen. Mehr
als zwei Jahrzehnte befand sich die Provinz in einem etwas
unklaren Status als vom Militär verwaltetes Gebiet. Erst
Augustus schuf 27 v.Chr. eine dauerhafte Ordnung in Gallien,
als er die drei Provinzen Gallia
Aquitania, Belgica und Lugdunensis
als neue kaiserliche Provinzen etablierte und Gallia
Narbonensis dem Senat überließ.
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30
v.Chr. -
Aegyptus
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Memphis
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Die
Kultur, der Reichtum und die Jahrtausende alte Geschichte
Ägyptens beeindruckte die meisten Menschen der Antike (so
auch die Römer), die lange zögerten Ägypten zu einer
römischen Provinz zu machen. Erst nach dem Sieg über
Antonius und Kleopatra im Jahre 31 v.Chr. wurde
Ägypten ein Jahr später durch Augustus zur römischen
Kolonie gemacht, die aufgrund ihres besonderen Stellenwertes
immer direkt dem römischen Kaiser unterstellt war. Die
Römer behielten die ptolemäischen Verwaltungsstrukturen
bei, befriedeten das land und erneuerten die Infrastruktur,
um wieder hohe Überschüsse an Getreide zu produzieren,
welches in großem Maße für die Versorgung von Rom
bestimmt war. In der Spätantike sagte sich die ägyptische
Kirche von Konstantinopel los. Das erleichterte es den
Arabern im 7.Jrh. das Land unter ihre Kontrolle zu bringen.
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27
v.Chr. -
Gallia
Belgica
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Trier (porta nigra)
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Diese
kaiserliche Provinz entstand in Folge der Neuordnung
Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.
Weitere Informationen und
besuchte Städte/Stätten
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27
v.Chr. -
Gallia
Lugdunensis
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Lyon
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Diese
kaiserliche Provinz entstand ebenfalls in Folge der Neuordnung
Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.
Weitere Informationen und
besuchte Städte/Stätten
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27
v.Chr. -
Gallia
Aquitania
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Auch
diese
kaiserliche Provinz entstand in Folge der Neuordnung
Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.
Weitere Informationen
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27
v.Chr - Lusitania
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Evora
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Diese
Provinz wurde 27 v.Chr. durch Kaiser Augustus begründet.
Das Gebiet der in ihr lebenden lusitanischen Stämme ist
heute weitgehend mit Portugal
identisch. Es gehörte seit 197 v.Chr. zur Provinz Hispania,
wurde aber erst ca. 170 Jahre später endgültig befriedet.
Zuvor lehnten sich die ansässigen Stämme immer wieder
gegen die römische Herrschaft auf, am machtvollsten aber in
einem achtjährigen Guerillakrieg von 147 - 139 v.Chr. unter
ihrem Führer Viriathus. Nach der Neuordnung der
hispanischen Provinzen unter Kaiser Augustus wurde Augusta
Emerita (Merida) die Hauptstadt der Provinz. Im Gegensatz zu
den beiden anderen hispanischen Provinzen war Lusitania eine
kaiserliche Provinz. Nach dem Untergang des Weströmischen
Reiches fiel es erst unter die Herrschaft der Alanen und
wurde schließlich 712 ein Teil des Westgotischen
Reiches.
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25
v.Chr. - Galatia
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Antiochia
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Die
Galater waren die drei
keltischen Stämme der Trokmer, Tolistoagier und Tektosagen,
die im 3.Jrh.v.Chr. in großer Zahl nach Kleinasien kamen
und sich hier auf dem Gebiet der gleichnamigen späteren
römischen Provinz festsetzten. Nach einer römischen
Strafexpedition gegen die Galater im Jahre 189 v.Chr. wurden
sie fortan zu treuen Bundesgenossen der Römer. 166 v.Chr.
werden sie zum Dank vom römischen Senat für autonom
erklärt. Nach dem Tod des letzten galatischen König im
Jahre 25 v.Chr. macht Augustus die Region zur Provinz
Galatia mit der Hauptstadt Ancyra (Ankara). Es war eine
vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Provinz, die ihre
eigenen Bewohner ernähren konnte, aber sonst nicht von
großem wirtschaftlichen Interesse für das Römische Reich
war.
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nach 9
n.Chr. - Dalmatia
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Splitt (Kaiserpalast des
Diokletian)
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Seit
dem 2.Jrh.v.Chr. versuchten die Römer immer wieder auf der Italia
gegenüberliegenden Adriaseite Fuß zu fassen und das Land
der hier ansässigen Stämme der Dalmater, Japoden, Liburner
und anderer unter ihre Kontrolle zu bringen, aber es sollte
ihnen mehr als 150 Jahre nicht gelingen. Erst mit den
Feldzügen des Oktavian (des späteren Kaiser Augustus)
gelang es, diese Gebiete zu erobern und dauerhaft zu
befrieden. In den Jahren 11/10 v.Chr. erhoben sich die
Damater erneut aber wurden durch Tiberius besiegt. Der
Widerstand gegen die römische Besatzung gipfelte in dem
letzten pannonisch-dalmatischen Aufstand in den Jahren
6-9. Doch wieder gelang es Tiberius durch eine große
Kraftanstrengung (unter anderem durch Abbruch des
bereits begonnenen Krieges gegen die Markomannen
in Germanien) erst die Pannonier
und dann die Dalmater zu bezwingen. In der Folge entstanden
die Provinzen Pannonia und Dalmatia.
Die bedeutendste Stadt der neuen Provinz war Salona (Solin,
Kroatien) als Sitz des Statthalters sowie als wichtigem
Adriahafen neben Aquileia. |
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Die anfangs senatorisch
verwaltete Provinz wurde durch Augustus später wieder dem
Kaiser direkt unterstellt. Diese Provinz gehörte
neben Baetica und Africa
proconsularis zu den am intensivsten urbanisierten
Gebieten des Römischen Reiches. Nach seiner Regierungszeit
ließ sich der aus dieser Provinz stammende Kaiser
Diokletian hier nieder und errichtete seinen berühmten
Kaiserpalast in der Nähe von Salona (heute in der Altstadt
von Splitt). Bis zum Ende des 4.Jrh. blieb es in Dalmatia
relativ ruhig, dann tauchten ab 395 die Ostgoten
hier auf und ein Jrh. später war die ehemalige römische
Provinz fest in gotischer Hand. Danach erfolgte die
Rückeroberung durch Byzanz,
aber die vorherige Ruhe kehrte nie wieder ein.
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nach 9
n.Chr. - Pannonia
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"Heidentor" in
Carnuntum
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Ebenso
wie Dalmatia entstand die Provinz
Pannonia nach der Niederschlagung des letzten
pannonisch-dalmatischen Aufstandes. Pannonia war aufgrund
seiner Grenzlage von Anfang an eine in seiner Entwicklung
stark durch das römische Militär geprägte Provinz. Gegen
Ende des 2.Jrh. waren die pannonischen Legionen die
stärksten des gesamten Reiches und damit der konsularische
Statthalter dieser Provinz einer der mächtigsten Männer
nach dem Kaiser. 106/107 teilte Kaiser Trajan die Provinz in
die zwei neuen Provinzen Pannonia superior und Pannonia
inferior. |
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Der Statthalter von Pannonia superior residierte
in Carnuntum (Österreich), der von Pannonia inferior in
Aquincum (Budapest, Ungarn). Die Romanisierung dieser
Provinz erfolgte anfangs nur in den militärischen Zentren
sowie in den wenigen Städten. Erst unter den flavischen
Kaisern wurden verstärkt neue Städte gegründet. In
severischer Zeit erreichte die Urbanisierung Pannonias ihren
Höhepunkt. Wirtschaftlich war Pannonia immer nur von
geringer Bedeutung. Die Ruhe in der Provinz wurde durch den
Ausbruch des Markomannenkrieges
im Jahre 167 beendet. Erst ab 172 gelang es Kaiser Aurelius,
die Stämme im Vorfeld des Donaulimes wieder unter Kontrolle
zu bekommen. Kritisch wurde die Lage aber mit dem Einfall
der Goten in
der Mitte des 3.Jrh. Durch die Aufgabe Dacias
durch Kaiser Aurelian an die Goten und Gepiden und andere
Völker gelang es die Lage in Pannonia wieder zu
stabilisieren. Kaiser Galerius sicherte den Frieden und bis
zum Tod Kaiser Valentinians im Jahre 375 blieb es recht
friedlich, nachdem die Grenzen an Donau und Rhein massiv
gesichert werden konnten. Danach beginnt der Untergang mit
dem Vormarsch der Hunnen, der wiederum die Goten, Quaden und
Sarmaten zur Marsch in römisches Gebiet drängt. Die Zeit
der Völkerwanderungen beginnt auch in Pannonia. 378
erleiden die Römer gegen die Goten bei Hadrianopolis (Adrianopel/Erdine,
Türkei) eine empfindliche Niederlage. In der Folge werden
kurz darauf Goten. Alanen und auch Hunnen in Pannonia
angesiedelt. Im Jahre 401 durchqueren die Westgoten unter Alarich
Pannonia. Spätestens 456 ist die gesamte römische Provinz
in gotischer Hand. Im 6. Jrh. kommt die Region unter
die Herrschaft der Awaren. |