Die Provinzen des römisches Imperium

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Provinzen
Geschichte des römischen Imperium
Buchtipps
Provinzialgeschichte Teil1 (bis 1.Jrh.v.Chr.)
Provinzialgeschichte Teil2 (1.Jrh.v.Chr. - 9.n.Chr.)
Provinzialgeschichte Teil3 (ab 1.Jrh.n.Chr.)
Römisches Imperium zu Beginn des 4.Jrh
Die Entwicklung der Provinzen (1.Jrh. - 9 n.Chr.)
80 / 79 v.Chr. - Cilicia   Zurück zur Karte

Hierapolis
Die Plage der kilikischen Piraten, die nach dem Ende der seleukidischen Flotte zum Beginn des 2 Jrh.v.Chr. und dem daraus resultierenden Machtvakuum in dieser Seeregion immer stärker wurden, zwang Rom zum Eingreifen im Südosten Kleinasiens, da zeitweilig der See- und Frachtverkehr nach Rom komplett unterbrochen war. Nach mehreren erfolglosen Versuchen Anfang des 1.Jrh.v.Chr. gelang die Annexion des Südosten Kleinasiens in den Jahren 80/79 v.Chr. Cornelius Dolabella ist als der erste Statthalter der neuen Provinz bezeugt. Allerdings gelang es erst Pompeius 67 v.Chr. in der Region endgültig für Ordnung zu sorgen und dem Seeräuberunwesen in der Seeschlacht vor Korakesion (Alanya, Türkei) ein Ende zu bereiten. 
Im Jahre 41 setzte Kaiser Claudius seinen Jugendfreund Antiochos als Klientelkönig von Kommagene (Landschaft westlich des Euphrat) ein und gliederte Kilikien diesem Reich an. Erst Vespasian schob 72 die Ostgrenzen des Römischen Imperium bis an den Euphrat vor und annektierte das Reich von Kommagene. Damit erhielt die Provinz Cilicia ihre endgültige Gestalt. Die folgende fast 200jährige Friedensphase endete erst 260, als der sassanidische Herrscher Shapur I. in die Provinz einfiel und fast sämtliche Städte entlang der Küste eroberte und plündern ließ.
74 / 67 v.Chr. - Creta et Cyrenae    Zurück zur Karte


Gortyn

Diese Provinz bestand aus zwei 200 Seemeilen voneinander entfernten Territorien, der Insel Kreta und einem Gebiet in Nordafrika. Auch diese Provinz kam durch testamentarische Verfügung an Rom. Im Jahre 96 v.Chr. starb der äqyptische Herrscher Ptolemaios VI. ohne männliche Erben. In seinem Testament hatte er verfügt, daß das Königreich Kyrenaika, welches seit 341 v.Chr. mehr oder weniger eigenständiger Bestandteil Ägyptens war, durch Rom übernommen werden sollte. Der Senat akzeptierte das Testament, ließ den Städten aber das Recht der Selbstverwaltung. Diese gerieten allerdings bald in Streitigkeiten untereinander, so daß Rom im Jahre 74 v.Chr. eingriff und die Provinz Cyrenae gründete. 
Das wachsende Problem der Seepiraterie im Bereich zwischen der neuen Provinz und Kreta, die ihren Ausgangspunkt auf der Insel Kreta hatte, zwang Rom zum Eingreifen. Der Konsul Q.Caecilius Metellus landete mit drei Legionen auf Kreta und brach den kretischen Widerstand bis 67 v.Chr. endgültig. Neben Gortyn (Gortis), daß sich frühzeitig ergab und so verschont wurde, wurde die fünf wichtigsten Städte der Insel (darunter Kadonia/Chania und Knossos) eingenommen und teilweise zerstört. Nachdem die Seeräubergefahr gebannt war, wurde beide Gebiete zur Provinz Creta et Cyrenae zusammengelegt und unterstanden fortan einem Proconsul, der seinen Sitz in Gortyna auf der Insel Kreta hatte. Die nordafrikanischen Gebiete der Provinz gehörten bis zur Mitte des 7. Jrh. zum Byzantinischen Reich, bevor sie nach und nach von den Arabern erobert wurden.

Weitere Informationen und besuchte Städte/Stätten
74 / 64 v.Chr. - Pontus et Bithynia   Zurück zur Karte


Nicaea

Die durch Pompeius im Jahre 64 v.Chr. eingerichtete Provinz bestand ursprünglich aus zwei selbständigen Königreichen, die auf ganz unterschiedlichen Wegen in den Besitz von Rom gelangten. Von dem ehemaligen Königreich der pontischen Könige wurde nur der westliche Teil der neuen Provinz zugeschlagen während das Königreich Bithynien, das auf testamentarischem Weg zu Rom kam, nahezu komplett ein Bestandteil der neuen Provinz wurde. Die Provinz wurde von einem Proconsul verwaltet, der seinen Sitz in Nikomedia (Izmit) hatte. Bei der Neuordnung der Provinzen unter Kaiser Augustus behielt die Provinz ihren Status als Senatsprovinz. Kaiser Diokletian teile die Provinz Ende des 3. Jrh. Dies wurde auch in byzantinischer Zeit beibehalten.
 
64 v.Chr. - Syria / Iudaea   Zurück zur Karte


Palmyra

Das Gebiet dieser römischen Provinz bildete zuvor das Kernland des seleukidischen Reiches, auf das sich Antiochos III. nach seiner vernichtenden Niederlage gegen die Römer bei Magnesia 190 v.Chr. zurückziehen mußte. Zu Beginn des 1. Jrh.v.Chr. war die seleukidische Macht derart geschwächt, daß das Reich 83 v.Chr. eine leichte Beute für den armenischen König wurde. Der armenische König Tigranes wurde allerdings 65 v.Chr. von Pompeius geschlagen und mußte sich in sein ursprüngliches Gebiet zurückziehen.  Pompeius gab das Gebiet aber nicht wieder in die Hände der Seleukiden sondern machte 64 v.Chr. daraus die römische Provinz Syria.  Die neue Provinz war für Rom vor allem wirtschaftlich interessant. Von hier kamen Produkte wie Öl, Wein, Zedernholz, purpurgefärbte Stoffe, Gläser und elfenbeinverzierte Kleinmöbel. 
Der Besitz dieser Provinz gab Rom aber auch die Kontrolle über den lukrativen Fernhandel aus China und Indien, der edle Hölzer, Gewürze und Seide ins römische Reich brachte und damit auch reichlich Importzölle. Auch Iudaea sahen die Römer als Bestandteil der Provinz Syria, obwohl es formal als römischer Klientelstaat anzusehen war. König Herodes regierte als Klientelkönig mehr als drei Jahrzehnte (37 - 4 v.Chr.) das Land. Mit dem Tod Herodes wurde das Land unter seinen drei Söhnen aufgeteilt, wobei Archelaos den Großteil erhielt. Dieser Teil wurde nach den Tod des Archelaos im Jahre 6 fester Bestandteil der Provinz Syria. Auch die Gebiete der beiden anderen Söhne wurden 34 und 37 der Provinz Syria zugeschlagen. Der jüdische Teil blieb ein permanenter Unruheherd und es gab mehrere schwere Aufstände gegen die Römer, die allerdings alle blutig niedergeschlagen wurden. Der Statthalter der syrischen Provinz mit Sitz in Antiochia war einer der mächtigsten Männer des römischen Imperium.  In der Spätantike gehörte die ständig umkämpfte Provinz bis ins 7.Jrh. zum Byzantinischen Reich. Erst nach dem Sieg der Araber 636 am Yarmuk wurde die gesamte Region islamisch.
 
58 v.Chr. - Cyprus   Zurück zur Karte


Paphos

Bevor Zypern römische Provinz wurde, war es fast zweieinhalb Jahrhunderte ein Teil des ptolemäischen Reiches. 80 v.Chr. machte Ptolemaios XI. Zypern den Römern per Testament zum Geschenk. Aber erst 58 v.Chr. wurde ein Heer unter M. Porcius Cato ausgesandt, um Cyprus dem Reich einzuverleiben. Die Insel wurde vorerst Bestandteil der Provinz Cilicia. Dann gehörte die Insel unter Caesar und Antonius wieder zu Ägypten, wurde aber nach dem Sieg Augustus' bei Actium 31 v.Chr. endgültig römisch und eine eigenständige Provinz. Spätestens ab 22 v.Chr. gehörte sie zu den Senatsprovinzen und Provinzhauptstadt wurde Nea Paphos. Bis auf wenige Ausnahmen hatte diese Binnenprovinz jahrhundertelang Frieden, bis sich Ostrom unter Kaiser Herakleios I. (610-641) von der Insel zurückzog und sie unter arabischen Einfluß kam.
 
ca. 51 v.Chr. - Gallia Transalpina   Zurück zur Karte
Caesar gab den gallischen Gebieten jenseits der Alpen den Namen Gallia Transalpina, um sie von der damals noch eigenständigen Provinz Gallia Cisalpina abzugrenzen. Mehr als zwei Jahrzehnte befand sich die Provinz in einem etwas unklaren Status als vom Militär verwaltetes Gebiet. Erst Augustus schuf 27 v.Chr. eine dauerhafte Ordnung in Gallien, als er die drei Provinzen Gallia Aquitania, Belgica und Lugdunensis als neue kaiserliche Provinzen etablierte und Gallia Narbonensis dem Senat überließ.
 
30 v.Chr. - Aegyptus   Zurück zur Karte


Memphis

Die Kultur, der Reichtum und die Jahrtausende alte Geschichte Ägyptens beeindruckte die meisten Menschen der Antike (so auch die Römer), die lange zögerten Ägypten zu einer römischen Provinz zu machen. Erst nach dem Sieg über Antonius und Kleopatra im Jahre 31 v.Chr. wurde Ägypten ein Jahr später durch Augustus zur römischen Kolonie gemacht, die aufgrund ihres besonderen Stellenwertes immer direkt dem römischen Kaiser unterstellt war. Die Römer behielten die ptolemäischen Verwaltungsstrukturen bei, befriedeten das land und erneuerten die Infrastruktur, um wieder hohe Überschüsse an Getreide zu produzieren, welches in großem Maße für die Versorgung von Rom bestimmt war. In der Spätantike sagte sich die ägyptische Kirche von Konstantinopel los. Das erleichterte es den Arabern im 7.Jrh. das Land unter ihre Kontrolle zu bringen.
 
27 v.Chr. - Gallia Belgica   Zurück zur Karte


Trier (porta nigra)

Diese kaiserliche Provinz entstand in Folge der Neuordnung Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.

Weitere Informationen und besuchte Städte/Stätten
 
27 v.Chr. - Gallia Lugdunensis   Zurück zur Karte


Lyon

Diese kaiserliche Provinz entstand ebenfalls in Folge der Neuordnung Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.

Weitere Informationen und besuchte Städte/Stätten
 
27 v.Chr. - Gallia Aquitania   Zurück zur Karte
Auch diese kaiserliche Provinz entstand in Folge der Neuordnung Galliens durch Kaiser Augustus im Jahre 27 v.Chr.

Weitere Informationen
 
27 v.Chr - Lusitania   Zurück zur Karte


Evora

Diese Provinz wurde 27 v.Chr. durch Kaiser Augustus begründet. Das Gebiet der in ihr lebenden lusitanischen Stämme ist heute weitgehend mit Portugal identisch. Es gehörte seit 197 v.Chr. zur Provinz Hispania, wurde aber erst ca. 170 Jahre später endgültig befriedet. Zuvor lehnten sich die ansässigen Stämme immer wieder gegen die römische Herrschaft auf, am machtvollsten aber in einem achtjährigen Guerillakrieg von 147 - 139 v.Chr. unter ihrem Führer Viriathus. Nach der Neuordnung der hispanischen Provinzen unter Kaiser Augustus wurde Augusta Emerita (Merida) die Hauptstadt der Provinz. Im Gegensatz zu den beiden anderen hispanischen Provinzen war Lusitania eine kaiserliche Provinz. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches fiel es erst unter die Herrschaft der Alanen und wurde schließlich 712 ein Teil des Westgotischen Reiches.
 
25 v.Chr. - Galatia   Zurück zur Karte


Antiochia

Die Galater waren die drei keltischen Stämme der Trokmer, Tolistoagier und Tektosagen, die im 3.Jrh.v.Chr. in großer Zahl nach Kleinasien kamen und sich hier auf dem Gebiet der gleichnamigen späteren römischen Provinz festsetzten. Nach einer römischen Strafexpedition gegen die Galater im Jahre 189 v.Chr. wurden sie fortan zu treuen Bundesgenossen der Römer. 166 v.Chr. werden sie zum Dank vom römischen Senat für autonom erklärt. Nach dem Tod des letzten galatischen König im Jahre 25 v.Chr. macht Augustus die Region zur Provinz Galatia mit der Hauptstadt Ancyra (Ankara). Es war eine vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Provinz, die ihre eigenen Bewohner ernähren konnte, aber sonst nicht von großem wirtschaftlichen Interesse für das Römische Reich war.
 
nach 9 n.Chr. - Dalmatia   Zurück zur Karte


Splitt (Kaiserpalast des Diokletian)

Seit dem 2.Jrh.v.Chr. versuchten die Römer immer wieder auf der Italia gegenüberliegenden Adriaseite Fuß zu fassen und das Land der hier ansässigen Stämme der Dalmater, Japoden, Liburner und anderer unter ihre Kontrolle zu bringen, aber es sollte ihnen mehr als 150 Jahre nicht gelingen. Erst mit den Feldzügen des Oktavian (des späteren Kaiser Augustus) gelang es, diese Gebiete zu erobern und dauerhaft zu befrieden. In den Jahren 11/10 v.Chr. erhoben sich die Damater erneut aber wurden durch Tiberius besiegt. Der Widerstand gegen die römische Besatzung gipfelte in dem letzten  pannonisch-dalmatischen Aufstand in den Jahren 6-9. Doch wieder gelang es Tiberius durch eine große Kraftanstrengung (unter anderem durch Abbruch des bereits begonnenen Krieges gegen die Markomannen in Germanien) erst die Pannonier und dann die Dalmater zu bezwingen. In der Folge entstanden die Provinzen Pannonia und Dalmatia. Die bedeutendste Stadt der neuen Provinz war Salona (Solin, Kroatien) als Sitz des Statthalters sowie als wichtigem Adriahafen neben Aquileia. 
Die anfangs senatorisch verwaltete Provinz wurde durch Augustus später wieder dem Kaiser direkt unterstellt.  Diese Provinz gehörte neben Baetica und Africa proconsularis zu den am intensivsten urbanisierten Gebieten des Römischen Reiches. Nach seiner Regierungszeit ließ sich der aus dieser Provinz stammende Kaiser Diokletian hier nieder und errichtete seinen berühmten Kaiserpalast in der Nähe von Salona (heute in der Altstadt von Splitt). Bis zum Ende des 4.Jrh. blieb es in Dalmatia relativ ruhig, dann tauchten ab 395 die Ostgoten hier auf und ein Jrh. später war die ehemalige römische Provinz fest in gotischer Hand. Danach erfolgte die Rückeroberung durch Byzanz, aber die vorherige Ruhe kehrte nie wieder ein.
 
nach 9 n.Chr. - Pannonia   Zurück zur Karte


"Heidentor" in Carnuntum

Ebenso wie Dalmatia entstand die Provinz Pannonia nach der Niederschlagung des letzten pannonisch-dalmatischen Aufstandes. Pannonia war aufgrund seiner Grenzlage von Anfang an eine in seiner Entwicklung stark durch das römische Militär geprägte Provinz. Gegen Ende des 2.Jrh. waren die pannonischen Legionen die stärksten des gesamten Reiches und damit der konsularische Statthalter dieser Provinz einer der mächtigsten Männer nach dem Kaiser. 106/107 teilte Kaiser Trajan die Provinz in die zwei neuen Provinzen Pannonia superior und Pannonia inferior. 
Der Statthalter von Pannonia superior residierte in Carnuntum (Österreich), der von Pannonia inferior in Aquincum (Budapest, Ungarn). Die Romanisierung dieser Provinz erfolgte anfangs nur in den militärischen Zentren sowie in den wenigen Städten. Erst unter den flavischen Kaisern wurden verstärkt neue Städte gegründet. In severischer Zeit erreichte die Urbanisierung Pannonias ihren Höhepunkt. Wirtschaftlich war Pannonia immer nur von geringer Bedeutung. Die Ruhe in der Provinz wurde durch den Ausbruch des Markomannenkrieges im Jahre 167 beendet. Erst ab 172 gelang es Kaiser Aurelius, die Stämme im Vorfeld des Donaulimes wieder unter Kontrolle zu bekommen. Kritisch wurde die Lage aber mit dem Einfall der Goten in der Mitte des 3.Jrh. Durch die Aufgabe Dacias durch Kaiser Aurelian an die Goten und Gepiden und andere Völker gelang es die Lage in Pannonia wieder zu stabilisieren. Kaiser Galerius sicherte den Frieden und bis zum Tod Kaiser Valentinians im Jahre 375 blieb es recht friedlich, nachdem die Grenzen an Donau und Rhein massiv gesichert werden konnten. Danach beginnt der Untergang mit dem Vormarsch der Hunnen, der wiederum die Goten, Quaden und Sarmaten zur Marsch in römisches Gebiet drängt. Die Zeit der Völkerwanderungen beginnt auch in Pannonia. 378 erleiden die Römer gegen die Goten bei Hadrianopolis (Adrianopel/Erdine, Türkei) eine empfindliche Niederlage. In der Folge werden kurz darauf Goten. Alanen und auch Hunnen in Pannonia angesiedelt. Im Jahre 401 durchqueren die Westgoten unter Alarich Pannonia. Spätestens 456 ist die gesamte römische Provinz in gotischer Hand. Im 6. Jrh. kommt die Region unter die Herrschaft der Awaren.