Die Provinzen des römisches Imperium
|
|
|
|
Die
Entwicklung der Provinzen ab dem 1.Jrh.n.Chr. |
|
|
|
|
40
/ 42 - Mauretania
Zurück zur Karte |
|
Volubilis
|
Ab
105 v.Chr. war das von dem maurischen König Bocchus
regierte Königreich ein treuer Vasall Roms. Nach seinem Tod
im Jahre 81 v.Chr. wurde das Reich unter seinen beiden
Söhnen geteilt. Bocchus II. und Bogud II., die den Westteil
Mauretaniens regierten, schlugen sich im römischen
Bürgerkrieg nach 49 v.Chr. auf die Seite Cäsars. 46 v.Chr.
gelang ihnen mit Unterstützung von P. Sittius ein
überzeugender Sieg gegen Pompeius Truppen, die sich mit dem
numidischen König Juba I. verbündet hatten. Ein
Teil des numidischen Reiches fiel an Bocchus II während
Bogud II., der Cäsar bei Munda unterstützt hatte, reich
beschenkt wurde. Mit der Ermordung Cäsar 44 v.Chr. endete
das Einvernehmen zwischen den maurischen Brüdern und Bogud
II. schloss sich Antonius an während Bocchus II. sich mit
Oktavian verbündete. |
|
31 v.Chr. wurde Bogud II. durch
Agrippa gefangen und ermordet. Bocchus II. war 2 Jahre zuvor
ohne einen Erben gestorben. Dennoch machte Oktavian
(Augustus) das Land noch nicht zur Provinz sondern ließ
eine Reihe von römischen Kolonien an der Küste gründen.
Im Jahre 25 v.Chr. machte Augustus dann den letzten
numidischen König Juba II., der in Rom erzogen worden war,
zum Klientelkönig von Mauretanien. Sein Sohn Ptolemaios
übernahm im Jahre 23 den Thron, wurde aber im Jahre 40 bei
einem Rombesuch auf Befehl von Kaiser Caligula völlig
grundlos gefangen genommen und umgebracht. Aber erst 2 Jahre
später wurden die beiden Provinzen Mauretania Caesariensis
und Mauretania Tingitana mit den Hauptstädten Caesarea (Cherchel,
Algerien) und Tingis (Tanger, Marokko) gegründet. Die
Provinz wurde aufgrund ihres fruchtbaren Landes (die Provinz
lieferte reiche Ernten an Getreide, Gemüse, Wein und
Oliven) immer wieder durch Unruhen erschüttert, so auch bei
den langanhaltenden Kämpfen der Mauren 138 - 161 zur Zeit
Kaiser Antonius Pius. Im Laufe der Zeit reduzierte sich das
römische Einflussgebiet und bereits im 3.Jrh. klaffte eine
Lücke zwischen beiden mauretanischen Provinzen. Später
verbündeten sich die Mauren mit den Vandalen gegen Ostrom.
Erst Solomon gelang 541 die Eroberung des östlichen
Mauretanien für den byzantinischen Kaiser Justinian.
Spätestens zu Beginn des 8.Jrh endete die Geschichte des
römischen Mauretanien.
|
43
- Britannia
Zurück zur Karte |
|
Hadrianswall
|
In
den Jahren 55 und 54 v.Chr. landete Cäsar mit seinen
Truppen in Britannien. Aber die Britannier wichen der
direkten Konfrontation aus. bevor Cäsar 54 v.Chr. die Insel
wieder verließ, schloss er mit den Britanniern einen
Waffenstillstand. Seitdem war der Süden der Insel
Bestandteil des römischen Einflussgebietes. Abgeschreckt
durch die Niederlagen in Germanien ließ Augustus den Plan
der Eroberung Britanniens fallen. Im Jahre 43
landete Aulus Plautius im Auftrag von Kaiser Claudius auf
der Insel und eroberte in einem ersten Schritt das Land der Belger,
deren Hauptsitz Venta Belgarum (Winchester) war. Die
benachbarten Stämme (z.B. die Regner) erhielten den Status
von Klientelreichen. |
|
Die weitere Eroberung erfolgte
schrittweise, allerdings wuchs mit der zeit auch der
britannische Widerstand. Allerdings nutzen die Römer,
wie schon zuvor bei den Kelten und Germanen, die
Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zwischen den
einzelnen Stämmen zu ihrem Vorteil und unterwarfen einen
Stamm nach dem anderen. Schließlich eroberten sie so große
Teile Süd- und Mittelenglands sowie das heutige Wales. Zur
Sicherung der eroberten Gebiete wurden zahlreiche Kastelle
und Legionslager errichtet. Im Jahre 59 starb der König der
Icener und vermachte sein Königreich als Zeichen seiner
Unterwürfigkeit zu gleichen Teilen seinen Töchtern und dem
römischen Kaiser. Als der Statthalter C. Suetonius
Paulinus jedoch das Testament ignorierte und das Königreich
der Icener für abgeschafft erklärte, brach ein Aufruhr
unter Führung der Königswitwe Boudicca los. Dieser erfasste schnell den gesamten Südosten Britanniens und
führte zur Zerstörung der gerade gegründeten Städte
Camulodunum (Colchester), Verulamium (St. Albans) und
Londinium (London). In einem gewaltigen und blutigen
Gegenschlag der Römer wurden die Aufständigen vernichtend
geschlagen. Die Eroberung der Insel endete erst unter Kaiser
Domitian (81 - 96) als C. Iulius Agricola das
nordbritannische Heer 83 und 84 schlug und die Nordgrenze
der Provinz festlegte. Nach dem Aufstand der Brigantes
im Jahre 118 wurde unter Kaiser Hadrian der sogenannte
Hadrianswall auf der Linie der heutigen Städte Newcastle
upon Tyne und Carlisle mit einer Gesamtlänge von ca. 130 km
errichtet und mit 17 Kastellen abgesichert. Er wurde im
Jahre 127 fertiggestellt. Der unter dem Statthalter Q.
Lollius Urbicus weiter Richtung Norden vorgeschobene
Antoninuswall, der 142/43 errichtet wurde, hatte nur kurzen
Bestand. Bereits vier Jahrzehnte nach seiner
Errichtung wurde die Nordgrenze wieder auf den Hadrianswall
zurückgenommen. Dieser Wall wurde von Kaiser Septimius
Severus, der in Eboracum (York) 211 starb, neu befestigt und
ausgebaut. Trotz seiner Grenzlage war Britannia immer eine
konsularische Provinz. Bereits im 1.Jrh. wurde die Residenz
des Statthalter von Camulodunum nach Londonium verlegt.
Trotz der recht erfolgreichen Romanisierung der
britannischen Gebiete blieb ein starker keltischer Einfluss
erhalten, der auch noch lebendig war, als die Sachsen und
Angeln das aufgrund des Zusammenbruch des Weströmischen
Reiches nahezu wehrlose Land im 5.Jrh. eroberten.
|
43
- Lycia et Pamphylia
Zurück zur Karte |
|
Side
|
Die beiden
Regionen Lycia und Pamphylia gehörten bis zur Schlacht bei
Magnesia 190 v.Chr. zum seleukidischen Reich. Danach
gerieten sie in den Einflussbereich der siegreichen Römer,
die Pamphylien den verbündeten Pergamenern und Lykien dem
Königreich Rhodos zur Verwaltung überließen. Trotzdem
blieben viele sich dagegen zur Wehr setzende Städte wie
Aspendos oder Side trotz pergamenischer Bemühungen
weitgehend unabhängig. Nachdem sich Rhodos im
3.Makedonischen Krieg unentschlossen zeigte, ließen die
Römer ihren einstigen Vasallen fallen und erklärte Lykien
für frei. In den Jahren
168/67 v.Chr. erhielten die Städte des lykischen
Städtebundes den Status von "civitates liberae"
und standen damit auch unter dem besonderen Schutz Roms. Dieser Status wurde nach 129 v.Chr. auch den pamphylischen
Städten verliehen. Im Gegensatz zu den gut verwalteten
lykischen Städten entwickelte sich Pamphylien immer mehr zu
einem Zentrum der Piraterie im östlichen Mittelmeer. |
|
Nachdem der Handel in dieser Region fast völlig zum
Erliegen gekommen war, griff Rom ein. Aber erst 67 v.Chr.
gelang es Pompeius die Piraten vor Korakesion (Alanya,
Türkei) vernichtend zu schlagen und in der Folge auch ihre
letzten Schlupfwinkel aufzuspüren und zu zerstören. Danach
gehörte Pamphylia mehrere Jahrzehnte zur Provinz Cilicia
und später eventuell auch teilweise zu Galatia.
Der lykische Städtebund dagegen behielt seine
Unabhängigkeit bis zur Gründung der neuen Provinz im Jahre
43, spielte aber innenpolitisch bis weit in die Kaiserzeit
hinein eine wichtige Rolle. Der anfangs dem Kaiser
unterstellte Statthalter hatte nach der Gründung der
gemeinsamen Provinz seinen Sitz in der lykischen Stadt
Patara. Nach 164 wurde die Provinz Lycia et Pamphylia im
Austausch gegen die zuvor senatorisch verwaltete Provinz Pontus
et Bithynia dem Senat unterstellt. Wahrscheinlich unter
Kaiser Diokletian wurden aus der einen wieder zwei
Provinzen. Beide Gebiete waren bis ins 7.Jrh. noch Teile des
Oströmischen Reiches.
|
44
/ 45 - Moesia
Zurück zur Karte |
|
Tomis (Constanta)
|
Wahrscheinlich
wurde das Gebiet der späteren Provinz erst 15 als
römisches Interessengebiet besetzt. Bis zum Jahre 44 war
Moesia keine eigenständige Provinz, sondern bildete
gemeinsam mit Macedonia
und Achaea eine durch
den Kaiser direkt verwaltete Großprovinz. Bis zur Eroberung
Dakiens 106/107 bildete die Donau
zwischen der Mündung der Save und dem Flussdelta ins
Schwarze Meer die Nordgrenze der Provinz. Aber es wurde auch
im 1.Jrh nördlich der Donau Krieg zur Durchsetzung
römischer Interessen geführt. Der moesische
Statthalter Aelianus drang zur Zeit Kaiser Neros bis in das
Mündungsgebiet des Tyras/Dnjestr vor und eroberte dort die
gleichnamige griechische Stadt. Damit unterstrich Rom seinen
Anspruch auf Kontrolle der Schwarzmeerküste bis hinauf zur
Krim. Diese Aufgabe wurde im wesentlichen von den moesischen
Statthaltern wahrgenommen. Im Jahre 85 überschritt der
dakische König Decebalus die Donau und fügte den Römern
eine Niederlage zu. Um die Reichsgrenze effizienter und
besser kontrollieren zu können, wurde Moesia 86 geteilt in
Moesia superior und Moesia inferior. 271 sah sich Kaiser
Aurelian gezwungen, die Provinz Dacia wiederaufzugeben und
große Teile der dortigen Bevölkerung wurden auf moesisches
Gebiet umgesiedelt. Später bildeten Mösien und Thrakien
eines der Kerngebiete des Byzantinischen
Reiches. Trotz der Bemühungen Kaiser Justinians zur
Sicherung der Donaugrenze durch den Bau neuer Festungen
konnte diese Grenzlinie nicht dauerhaft gehalten werden.
Erst Kaiser Basilios II. vermochte im 10. Jrh. die
Donaugrenzen zurückzuerobern.
|
45
- Thracia
Zurück zur Karte |
|
Plovdiv
|
Mit
der makedonischen Niederlage 168 v.Chr. wurden die Thraker
zu unmittelbaren Nachbarn der Römer. Dennoch zögerte der
Senat zu diesem Moment das zuvor makedonisch beeinflusste
Gebiet Thrakiens ebenfalls zu erobern. Die Römer glaubten
lange Zeit das thrakische Kernland auch ohne es zur Provinz
machen zu müssen, kontrollieren zu können. Aufgrund der
Uneinigkeit der thrakischen Stämme untereinander gelang
dies auch lange. Erst im Jahre 45
sah Rom nach vielen Aufständen und Querelen die Zeit für
gekommen, die thrakische Unabhängigkeit zu beenden und das
Gebiet zur Provinz Thracia zu machen. In der 2. Hälfte des
2.Jrh. wurde das Gebiet von zahlreichen feindlichen
Einfällen heimgesucht, erst unter Kaiser Septimius Severus
(193 - 211) kehrte wieder relative Ruhe ein, die bis in die
30er Jahre des 3.Jrh. anhielt. In der Folge fielen vor allem
die Goten und Burgunder
immer wieder in das Land ein und eroberten und zerstörten
einige Städte, wie Philipppopolis (Plovdiv, Bulgarien).
Schließlich sah sich Kaiser Aurelian 271 gezwungen, die
Provinz aufzugeben und die Bewohner nach Moesia hinter den
Donaulimes in Sicherheit zu bringen.
Weitere Informationen und
besuchte Städte/Stätten
|
unter Kaiser
Claudius (41 - 45) - Noricum
Zurück zur Karte |
|
Magdalensberg
|
Die Beziehungen
Rom zum Königreich Noricum gehen teilweise bis ins
2.Jrh.v.Chr. zurück. Im Jahre 113 v.Chr. leisteten die
Römer dem Königreich Beistand im Kampf gegen die Kimbern
und Teutonen, aber sie sicherten damit auch ihre
Handelsinteressen. Bis zur Gründung der römischen Provinz
wurde das Königreich Noricum als Klientelstaat behandelt.
Die Provinzhauptstadt der neuen Provinz wurde Virunum, das
am Knotenpunkt wichtiger Strassen nach Rätien,
Pannonien und Italien
lag. In der
flavischen Zeit begann der Ausbau des Doanulimes. Die
Sicherheit der Provinz hielt bis in das Jahr 167, in dem
Truppen der Markomannen
und Quaden den
Donaulimes durchbrachen und bis nach Aquileia vordrangen,
das sie erfolglos belagerten. |
|
Als in der Provinz Raetia
der Limes aufgegeben werden musste und die Nordgrenze auf
die Donau zurückgenommen wurde (259/260) , war das auch in
Noricum spürbar. Etwas Ruhe an der norischen Front brachten
erst die Bemühungen der Kaiser Gallienus, Gothicus,
Aurelian und Probus. Unter Kaiser Diokletian (284 - 305)
wurde auch diese Provinz neu organisiert und es entstanden
dei beiden Provinzen Noricum ripense und Noricum
mediterraneum. Erst im Jahre 395 überqueren wieder Markomannen
in grosser Zahl die Donau und werden teilweise hier
angesiedlet. 401 durchziehen die Vandalen
Noricum ripense, wenig später folgen ihnen die Ost-
und dann auch die Westgoten, die grosse Teile besetzen
und Zerstörungen anrichten. 451 ziehen die Hunnen
westwärts durch und zerstören zwei Jahre später auf dem
Rückzug von der verlorenen Schlacht an den Katalaunischen
Feldern weite Teile Noricums. Im Jahre 488 gibt Odoaker den
Befehl zur Umsiedlung aus der Provinz Noricum ripense nach
Italien. Im restlichen Noricum überdauert der römische
Einfluss bis weit in das 6.Jrh. und endet dort erst mit dem
Einfall der Awaren und Slawen gegen Ende des 6.Jrh.
|
unter
Kaiser Claudius und Nero -
Alpes
Graiae et Poeninae, Alpes Cottia, Alpes Maritimae
Zurück zur Karte |
|
Cemenelum (Nizza)
|
Wichtig war den
Römern zur Zeit Caesars lediglich der Alpenübergang über
den Mt.Genevre in der späteren Provinz Alpes Cottiae.
Dieser verband Italien neben der Küstenstrasse mit
Südgallien und Hispanien. Wahrscheinlich hat auch Hannibal
218 v.Chr. diesen Pass bei seiner legendären
Alpenüberquerung benutzt. In den Jahren 25 v.Chr. begann
dann der Alpenfeldzug. Der Legat A.Terentius Varro Murena
besiegte gleich zu Beginn die Salasser und eröffnete damit
die Passroute per Alpes Graias (Kleinen St.Bernhard)
für die Römer. Dabei wurde diese Route auch die Gründung
der Stadt Praetoria (Aosta, Italien) gesichert. Im Rahmen der
Alpenfeldzüge 15-12 v.Chr. wurde dann auch der Weg über
den summus Poeninus (Großen St. Bernhard) von den Römern
besetzt, die in dieser Zeit sämtliche Passübergänge als
auch die vallis Poenina (das Wallis, Schweiz) in Besitz
nahmen. Im Jahre 47 erhielt das Gebiet um den Pass Alpes
Graia Provinzstatus. Dieses Gebiet wurde ebenfalls in
claudischer Zeit mit dem Gebiet um den summus Poeninus zur
neuen Provinz Alpes Graiae et Poeninae vereinigt. Durch den
Tod des letzten König Cottius, der das Gebiet der
Cottischen Alpen mit Duldung Roms verwaltet hatte, wurde
auch die Region westlich von Augusta Taurinorum (Turin,
Italien) um das Jahr 63 unter Kaiser Nero zur Provinz
Alpes Cottiae erklärt. |
|
Die dritte Provinz Alpes Maritimae,
deren Hauptstadt das 13 v.Chr. gegründete Cemenelum (Nizza,
Frankreich) war, wurde wahrscheinlich ebenfalls zur Zeit des
Kaiser Claudius (41-54) gegründet. Neben ihrer hohen
verkehrspolitischen Bedeutung durch die Alpenpässe hatten
die 3 Alpenprovinzen kaum wirtschaftliche Bedeutung für das
Imperium.
|
83
/ 85
- Germania inferior und
superior
Zurück zur Karte |
|
Limes
|
Nach
der Eroberung Galliens und des nördlichen Alpenvorlandes
wollten die Römer ganz Gallien bis zur Elbe zu einer ihrer
Provinzen machen. Nachdem dies
misslang, wurden die
linksrheinischen germanischen Gebiete später in die zwei neuen
germanischen Provinzen unterteilt.
Weitere
Informationen und besuchte Städte/Stätten |
106
- Arabia
Zurück zur Karte |
|
Jerash
|
Als
Pompeius im Jahre 64 v.Chr. Syrien
zu einer römischen Provinz machte, schloß er mit dem
Nabatäerkönig Arethas III. einen Freundschaftsvertrag.
Lediglich das zuvor eroberte Damaskus nahm er ihm wieder ab.
Da die Nachfolger dieses Königs sich als treue Vasallen
Roms erwiesen, bestand für die Römer zunächst kein Grund,
dass Königreich der Nabatäer zu erobern. Aber nach dem Tod
Rabel II. marschierte je ein Heer aus Syria
und eines aus Aegyptus
in das Reich der Nabatäer ein und nahm es ohne
nennenswerten Widerstand in Besitz. Das Gebiet wurde
zur römischen Provinz Arabia und Rom schloß damit die
Lücke zwischen den Provinzen Syria
und Aegyptus. |
|
Einige
Städte der früheren Dekapolis, wie z.B. Gerasa (Jerash,
Jordanien)
Die Hauptstadt wurde Bostra (Bosra esch-Scham, Syrien), da
sich hier die wichtigsten Handelsrouten aus südlicher und
östlicher Richtung kreuzten. Der erste Statthalter C.
Claudius Severus ließ den alten Königsweg zwischen 111 und
114 zur via
nova Traiana ausbauen. Unter Alexander Severus (222 -
235) wurde die Hauptstadt Bostra zur colonia ernannt. Arabia
war eine vom Senat verwaltete Provinz. Gewürze und seltene
Duftstoffe aus dem Innern der Arabischen Halbinsel waren die
wichtigsten Handelsgüter dieser Provinz. Kaiser Trajan
stationierte im Roten Meer eine Flotte, deren Heimathafen
wahrscheinlich Aila war. Mit der Reichsreform unter Kaiser
Diokletian wird auch die Provinz Arabia geteilt.
Gleichzeitig werden die Grenzanlagen am limes Arabicus
verstärkt. Kurz vor 500 gab es dann erste Überfälle der
Araber, wobei die meisten Städte im Grenzgebiet noch bis
etwa 700 bewohnt blieben. Dann zogen sich die Bewohner
langsam in sicheres Gebiet zurück und viele Städte
zerfielen.
|
106
/ 107 - Dacia
Zurück zur Karte |
|
Tropaeum Traiani
|
60
v.Chr. gründete König Burebistas sein dakisches
Königreich. Nach dessen Ermordung 44/40 v.Chr. zerfällt
das Königreich in mehrere Füstertümer. Dann wurde
Decebalus zum König ernannt und er konnte erneut alle
dakischen Stämme vereinen. Die Daker unter ihrem neuen
König Decebalus greifen 85 die römische Provinz Moesia
an, verwüsten sie und erschlagen sogar den römischen
Statthalter Oppius Sabinus. Der erste Dakerkrieg (85-89
n.Chr.) hat begonnen.Decebalus
besiegt in der Folge römische Truppen, macht große Beute
und viele Gefangene. Er nimmt römische Architekten und auch
Überläufer bei sich auf, baut mit deren Hilfe Festungen
und Kriegsmaschinen. Die Schlacht bei Tapae
("Eisernes Tor", in den Südwestkarpaten) im Jahre
88 endete mit schweren Verlusten auf beiden Seiten aber mit
einem römischem Sieg. Die Daker konnten zurückgedrängt
werden. In der Folge rüstet
Decebalus erneut auf und formiert eine breite antirömische
Koalition und seinen Nachbarstaaten und -stämmen.
Dieser Umstand sowie die
strategische Bedeutung Dakiens zur Sicherung des Imperium,
aber auch die reichen Bodenschätzen Dakiens (insbesondere
Gold) bewegen endlich Kaiser Trajan zu seinem 1. Dakerkrieg
von 101-102 n.Chr. Zu Frühjahrsbeginn 101 hatte Kaiser
Traian nach fast dreijähriger Vorbereitungszeit Rom mit
etwa 14 Legionen, den prätorianischen Cohorten (einer
"Spezialeinheit") und zahlreichen
"Hilfstruppen" in Richtung Dakien verlassen,
Insgesamt schätzt man das Heer auf etwa 150.000 Mann. |
|
In
mindestens zwei Schlachten (unter anderem an der unteren Donau) sind die römischen Truppen siegreich, aber
Decebalus
ist erst nach der Gefangennahme seiner Schwester ist
zum Frieden bereit. Der Friedensvertrag beinhaltete auch die
Herausgabe der römischen Deserteure und die Schleifung der
dakischen Befestigungsanlagen. Dennoch verletzt Decebalus in
der Folge die Vertragsbedingungen und rüstet wiederum auf.
Das veranlaßt den römischen Senat dazu, ihn zum
Staatsfeind Roms zu erklären. 105 kommt es dann zum 2.
Dakerkrieg (105 -106) unter Kaiser Traian. Die Römer nehmen
die befestigte Hauptstadt Sarmizegetusa schließlich ein.
Decebalus gelingt zwar mit wenigen Getreuen die Flucht aus
der brennenden Stadt, aber er begeht vor seiner Ergreifung
durch die römischen Verfolger Selbstmord . In Rom
wird der Dakersieg im Jahre 107 n. Chr. mit einem großen
Triumphzug begangen, in dessen Verlauf die immens große
Dakerbeute (einige hundert Tonnen Edelmetalle wie Silber und
Gold), sowie Kriegsgefangenen vorgeführt wurden. Aus dem
Erlös der Dakerbeute wird in Rom das Forum des Traian
errichtet. 107 wird Dakien römische Provinz. Hauptstadt
wird die neugegründete Colonia Ulpia Traiana Augusta Daccia
Sarmizegetusa. Die
dakische Bevölkerung wird in der Folge zwar rigoros
unterworfen, aber nicht ausgerottet. Durch stark geförderte
Zuwanderung aus anderen Regionen des römischen Imperium
geling eine sehr rasche Romanisierung der neuen Provinz.
Obwohl die Kaiser Caracalla (211 - 217), Philippus Arabs
(244 - 249) und Traianus Decius (249 - 251) große
Anstrengungen zur Sicherung der langen und offenen Grenzen
unternahmen, war die Provinz auf Dauer nicht zu
halten. Unter Kaiser Gallienus (253 - 268) mußten
einige östliche Gebiete aufgrund des Ansturm der Goten
preisgegeben werden und unter Kaiser Aurelian wurde die
gesamte Provinz im Jahre 271
von Heer und Verwaltung verlassen. Große Teile der
Bevölkerung wurde auf das rechte Donauufer vor allem in die
Provinz Moesia umgesiedelt.
|
114
- Armenia, 115
- Mesopotamia, 116
- Assyria
Zurück zur Karte |
|
Römische Brückenpfeiler bei
Kiphas/Hasankeyf (Irak)
|
Erste
Versuche, die römische Ostgrenze zum Schutz der Provinz Syria
vorzuschieben und so die Parther zu schwächen, wurden im
Jahre 63 v.Chr. unternommen. Aber der römische Feldherr L.
Crassus verlor bei einem erneuten Versuch sein Leben. Seine
Legionen wurden 53 v.Chr. bei Karrhai von den Parthern
vernichtend geschlagen. Erst Caesar plante wieder
großangelegte Partherkriege, aber diese Planungen wurden
durch seine Ermordung 44 v.Chr. jäh unterbrochen. Marcus
Antonius mußte sich dann 36 v.Chr. mit seinem Herr aufgrund
des starken Widerstands der Parther zurückziehen. In der
Folge erkannte Rom die Parther als Großmacht im Osten an
und der Euphrat wurde zur Grenzlinie zwischen den beiden
Herrschaftsbereichen. |
|
Kaiser Augustus versuchte das Romische
Imperium durch vorgelagerte Klientelstaaten, die als Puffer
dienten, gegen die Parther zu schützen. Im Fall Armeniens
gelang dies nicht, so dass Augustus seinen Enkel und
Adoptivsohn C. Caesar mit einem Heer dorthin entsendete.
Dort wurde dieser bei einem Attentat aber so schwer
verletzt, dass er auf dem Rückweg in Limyra verstarb. Um
die Parther allerdings von einem Einfall in die Provinz Syria
abzuhalten, bedurfte es der Stationierung von 6 Legionen in
dieser Provinz. Verstärkt werden konnten diese Legionen mit
zwei weiteren in Ägypten stationierten Legionen. Damit war
das hier stationierte Heer nur mit dem der Rheinarmee
vergleichbar. Im Jahr 17 ließ Tiberius Kappadokien, das
Land des Klientelkönig Archelaos, annektieren und machte es
zur Provinz Cappadocia, die
ebenfalls bis an den Euphrat heranreichte. Dabei wurde auch
gleich noch Kommagene besetzt und von Germanicus der Provinz
Syria zugeschlagen. Damit standen alle wichtigen
Euphratübergänge unter römischer Kontrolle. Im Jahre 38
wurde Kommagene unter Kaiser Caligula erneut zum
Klientelstaat, aber Vespasian (69 - 79) annektierte das
Gebiet erneut. Unter diesem König wurde auch der westlich
des Euphrat gelegene Teil Armeniens Bestandteil der Provinz Cappadocia.
Um das restliche armenische Gebiet gab es aber immer wieder
Konflikte mit den Parthern. Seinen Höhepunkt fanden diese
Auseinandersetzungen unter Kaiser Nero (54 - 68) durch
die Besetzung dieses Gebietes durch die Parther. Der
römische Gegenschlag unter Cn. Domitius Corbulo kam schnell
und war erfolgreich, allerdings wurden die Römer unter L.
Caesennius Paetus 62 bei Rhandeia von den Parthern wiederum
zur Kapitulation gezwungen. Im Jahre 66 wurde der status quo
zwischen Parthern und Römern festgeschrieben, was zu einer
Phase der relativen Ruhe führte, die auch unter den
flavischen Kaisern anhielt. Unter Kaiser Trajan gaben die
Römer ihre Defensivhaltung allerdings wieder auf. Seine
Großoffensive führte bereits 114 zur Eroberung des
gesamten armenischen Gebietes, das noch im gleichen Jahr zur
Provinz Armenia umgewandelt wurde. Ebenfalls im Jahre 114
gelingt den römischen Truppen die Einnahme der Stadt
Nisibis (Nusaybin, Türkei), die bereits weit in
Mesopotamien liegt. Im darauffolgenden Jahr dringen die
Truppen unter Trajan weiter nach Südosten vor und erobern
die Stadt Singara (Sinjar, Irak). In der Folge wird auch
Mesopotamien zur römischen Provinz Mesopotimia. Im
Frühjahr des Jahres 116 erfolgt der Einmarsch in früheres
assyrisches Gebiet, das darufhin als Provinz den Namen
Assyria trägt. Danach wird sogar die Stadt Ktesiphon, der
Wintersitz der parthischen Könige, durch Kaiser Trajan
erobert. Schließlich kann er bis an den Persischen Golf
vorrücken. Allerdings brechen in den neu errichteten
Provinzen Assyria und Armenia sowie unter den Juden in
Babylonien, Judäa, Cyprus,
Aegytus und Creta
et Cyrenae
Aufstände aus, die
nur mit äußersten militärischen Anstrengungen
niedergeschlagen werden können. Außerdem erleidet Trajan
vor der Wüstenstadt Hatra eine empfindliche Niederlage,
woraufhin er die eroberten Gebiete verläßt um nach Rom
zurückzukehren. Er stirb aber auf dem Heimweg und wird im
kilikischen Selinous in einem eigens errichteten Kenothaph
bestattet. Sein Nachfolger Hadrian kehrt recht schnell zur
früheren Partherpolitik zurück und gibt die neugewonnenen
Provinzen wieder auf. Großarmenien macht er erneut zum
Klientelkönigreich und erklärt den Euphrat wieder zur
Grenze zwischen dem Römischen Imperium und dem Reich der
Parther. |
|
|
|
|
Römisches
Imperium zu Beginn des 4.Jrh |
|
Übersicht der Provinzen nach der
Reform durch Diokletian
Vergrößerung der Karte
|
|
|
|
Buchtipps
|
|
Die Provinzen des Römischen Reiches - Einführung und
Überblick
|
Pontus et Bithynia - Die römischen Provinzen im Norden
Kleinasiens
|
Noricum
|
Das antike Italien
|
Gadara - Gerasa und die Dekapolis
|
Die Römischen Provinzen - Eine Einführung in ihre
Archäologie
|
Thracia
|
Römische Provence. Sonderausgabe. Die...
|
|
|